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Sport: „Conny wird es nicht einfach haben“

Potsdams Turbine-Trainer Bernd Schröder benennt vorm heute beginnenden Turnier in China die WM-Endrunden-Chancen seiner Nationalspielerinnen

Ohne sechs seiner Nationalspielerinnen muss derzeit Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam auskommen. Während sich 16 Kickerinnen im heimischen Luftschiffhafen auf die Bundesliga-Rückrunde vorbereiten, treten Ariane Hingst, Anja Mittag, Navina Omilade, Babett Peter, Conny Pohlers und Jennifer Zietz mit der Nationalmannschaft ab heute beim bereits traditionellen Vier-Nationen-Turnier im chinesischen Guangzhou an (siehe auch Kasten). Nationaltrainerin Silvia Neid, die auf zahlreiche Stammspielerinnen wie Nadine Angerer (Turbine Potsdam), Birgit Prinz, Steffi Jones, Renate Lingor (alle FFC Frankfurt) und Sandra Minnert (SC 07 Bad Neuenahr) verzichten muss, sieht das Turnier als ersten wichtigen Test für die WM-Endrunde im September ebenfalls in China an. „Ich erhoffe mir wichtige Erkenntnisse“, erklärte Neid. „Ich werde alle Spielerinnen einsetzen, und ich will Leistung sehen.“

Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder sieht in Guangzhou noch keine wirklich gravierenden Entscheidungen für das WM-Aufgebot fallen. „Im März kommt erst noch der Algarve-Cup, danach wird man klarer sehen“, sagte er. Seine Spielerinnen in China seien „in guter körperlicher Verfassung und können aus dem Vollen schöpfen“. Wie Schröder momentan die WM-Chancen seiner derzeitigen Nationalspielerinnen sieht, erläutert er hier:

Zu Ariane Hingst: „Ariane ist für mich ganz klar gesetzt. Auf ihrer Position in der Vierer-Abwehrkette gibt es zur Zeit keine bessere deutsche Spielerin. Sie kann sowohl mit Steffi Jones als auch mit Annike Krahn eine sehr gute Innenverteidigung bilden.“

Zu Conny Pohlers: „Conny ist für mich nicht gesetzt. Ich denke, sie wird es nicht einfach haben und muss sich sehr anstrengen, denn mit Inka Grings und Martina Müller hat sie starke Konkurrentinnen im offensiven Bereich.“

Zu Navina Omilade: „Navina bildet auf ihrer jetzigen Position im Mittelfeld vor der Viererkette eine gute Ergänzung zu Renate Lingor und hat echte Chancen, wenn sie die psychischen Nachwirkungen ihrer Ellenbogenverletzung überwindet. Körperlich ist sie gut vorbereitet.“

Zu Anja Mittag: „Wenn sich Anja weiter spielerisch entwickelt und erweitert, was wir bisher erarbeitet haben, ist sie sehr nahe dran, weil sie auch eine Spielerin für die Zukunft ist. Ich sehe die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei der WM-Endrunde dabei ist, bei 80 bis 90 Prozent.“

Zu Jennifer Zietz: „Jenny ist eine Spielerin, die schon mehrmals zu jeder Zeit und Stunde nachnominiert wurde, sofort ihren Koffer packte und immer zuverlässig ihre Leistung brachte. Für sie käme nur ein Einsatz in der Viererabwehrkette in Frage, und ihre Chancen hängen auch davon ab, ob Konkurrentinnen wie Steffi Jones, Maren Minnert, Sarah Günter und Bianca Rech wieder richtig fit werden.“

Babett Peter: „Babett ist eine Spielerin, die künftig hundertprozentig dabei sein wird. Ob es schon für die WM-Endrunde in China reicht, muss man abwarten, zumal sie sich körperlich erst wieder aufbauen muss und in diesem Jahr auch ihr Abitur abschließt.“

Zu Nadine Angerer (die wegen Abschlussprüfungen ihres Studiums in China fehlt): „Natze ist als Nationaltorhüterin Nummer zwei oder sogar eins für mich ebenso gesetzt wie Ariane Hingst.“

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