Landeshauptstadt: Cornelius: Ohne Fanmeile „wäre es noch enttäuschender“
AG Innenstadt verteidigt Fanmeile / Heli-Concept: Deutschland muss ins Endspiel – auch wegen der Umsätze
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Innenstadt – Der Vorsitzende der AG Innenstadt, Wolfgang Cornelius, hat die Einrichtung der Fanmeile anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft – trotz teils massiver Kritik von Gewerbetreibenden und Anwohnern – verteidigt. Zwar seien die Umsätze vieler Händler in der Brandenburger Straße „enttäuschend, aber hätten wir nichts unternommen, wäre es noch enttäuschender“, sagte Cornelius gestern den PNN. Die Innenstadt werde auf jeden Fall von der Weltmeisterschaft profitieren. „Mittel- und langfristig ist die Fanmeile eine Investition in die Zukunft“. Die Potsdamer würden die Innenstadt nach der WM „noch mehr mit einem positiven Gefühl verbinden. Das ist ein ganz wichtiges Signal.“ Zugleich räumte der AG-Vorsitzende ein, dass bei der Organisation „nicht alles wie gewünscht geklappt hat“. Entscheidend für die Unzufriedenheit von Händlern und Gastronomen sei jedoch, so Cornelius, „dass wir alle eine viel zu hohe Erwartungshaltung hatten“. Dies treffe auf ganz Deutschland zu. So seien auch in den professionell geführten großen Einkaufszentren die Umsätze hinter den Erwartungen zurück geblieben.
Cornelius betonte, dass er davon ausgehe, dass bei den meisten Händlern nach der WM „dennoch etwas hängen geblieben ist“. Zudem gäbe es genügend Gewerbetreibende, die tatsächlich von der Fanmeile profitierten. Viele Gaststätten hätten zu den Spielen „einfach Fernseher und ein paar Tische mehr aufgestellt – und der Laden war voll“.
Thomas Worms vom Schloss Diedersdorf, gastronomischer Haupt-Versorger im Bereich der Public Viewing Area, sagte den PNN, er sei mit den Umsätzen „zufrieden“. Allerdings habe auch er sich mehr erhofft. Im Gegensatz zu Berlin, wo vor und nach allen Spielen große Volksfeststimmung herrsche, sei es am Brandenburger Tor in Potsdam nur bei den Deutschland-Spielen so richtig voll. Nach den Spielen sei der Platz zudem „manchmal schon zehn Minuten nach dem Abpfiff so gut wie leer“.
Norbert Alexander von Heli-Concept sagte, er habe ebenfalls gehofft, „dass die Public Viewing Area besser angenommen wird“. Die Veranstaltungsagentur, die die Fanmeile im Auftrag der AG Innenstadt auf eigenes Risiko betreibt und mit Kosten von rund 300 000 Euro umgehen muss, sei neben Sponsoring und Werbung insbesondere vom Verzehr abhängig. Schon aus wirtschaftlichen Gründen „muss Deutschland ins Endspiel kommen“, so Alexander. Aber auch dann bleibe ein „Restrisiko“. Alexander verwies zugleich darauf, dass es an allen spielfreien Tagen bis zum 9. Juli zahlreiche Sonderveranstaltungen geben wird. So treten heute ab 18 Uhr die Berlin Music Factory, plusminuscereo und Kate Hall auf. Am 7. Juli ist ein Konzert mit Sidney Youngblood geplant. „Und alles kostenlos“, so Alexander. Michael Erbach
Michael Erbach
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