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Landeshauptstadt: Da geht noch was

Nur Sieger beim 4. Weihnachtssportfest Schwimmen

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Nur Sieger beim 4. Weihnachtssportfest Schwimmen Von Guido Berg Innenstadt - Die Distanz beträgt zwei Mal 15 Meter. Das Wasser wirft das morgendliche Licht zurück, das durch die Fenster der Schwimmhalle am Brauhausberg dringt. Martin Holluba fixiert den gegenüber liegenden Beckenrand. Er ist zum Greifen nah. Neben ihm warten sechs weitere Förderschüler auf sechs weiteren Bahnen auf das Startsignal. Pfiff! Das Wasser spritzt, die Schüler kämpfen sich einem der Siege beim Weihnachssportfest entgegen, das von der Förderschule „An der Insel“ nun schon zum vierten Mal organisiert wurde. Der 13-Jährige wendet, kräftig zieht er die Arme durch. Hallensprecherin Ulli Caminneci, die von Hause aus Hockeyspielerin ist, bringt Stimmung in die Halle: „Da geht noch was von der Lautstärke. Es darf gebrüllt werden.“ Die 220 Jungen und Mädchen von elf teilnehmenden Schulen jubeln und toben, feuern ihre Wettkämpfer an. Birgit Marquardt hat den Schwimmwettkampf der Förderschulen ins Leben gerufen. Mit sechs Potsdamer Schulen ging es vor vier Jahren los, jetzt sind Schulen aus dem Umland, aus Kleinmachnow, Werder, Glindow, mit dabei. Die Sportlehrerin hatte festgestellt, dass es einen Schwimmwettkampf für Schüler mit Behinderungen oder Lernschwächen einfach noch nicht gab: „Dabei können sie fast alle gut schwimmen“, erklärt sie. Alle Förderschulen unabhängig vom Schultyp oder von der Art der Behinderungen der Schüler können an den Wettkämpfen teilnehmen, erklärt Birgit Tyziak, Leiterin der Schule „An der Insel“. Schüler bewegten sich allgemein zu wenig, die Wettkampflaune animiere zum Sport. Mittlerweile würden viele Schüler schon regelrecht für die Wettkämpfe trainieren. Es gebe zwar Medaillen für die ersten Plätze. Aber im Prinzip seien alle die Sieger. „Wo es mit Kraft nicht weiter geht, wird mit Spaß ausgeglichen“, sagt sie lachend, und berichtet, wie ein Sportlehrer bei einem Wettkampf zu seinem schwächelnden Schützling ins Wasser gesprungen ist, und mit ihm auf dem Rücken ins Ziel schwamm. Martin Holluba von der Comenius-Schule schlägt indes an. Prustend klettert er aus dem Wasser und wartet auf die Auswertung seines Rennens. Jeder, vom siebenten Rang angefangen, wird genannt. Sein Name fehlt noch. Es gibt ein Novum: Zwei zweite Plätze, jeder mit 45 Sekunden. Sein Name fällt immer noch nicht. Die Sprecherin bittet die Zweitplatzierte Platz zu machen für den „Champion“: Der Gewinner ist: Martin Holluba, mit 44 Sekunden. „Gute Zeit“, sagt er und reißt die Arme hoch.

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