Von Thomas Gantz: „Da muss was kommen“

Alexander Schmidt hatte es ziemlich eilig. Der erste Auftritt des VfL Potsdam als Rückkehrer in die 2. Handball-Bundesliga Nord hatte gerade mit dem 28:28 gegen den ASV Hamm ein gutes Ende gefunden, als der 21-jährige Sportstudent auch schon gutgelaunt mit einem Tablett voller Kaltgetränke in Richtung Mannschaftskabine verschwand. Mit dem kurzen Zuruf übrigens, dass es so ruhig weitergehen könne.

Zwölf Tage ist dies her und es stellt sich die Frage, ob sich dieses Ritual am kommenden Samstag wiederholt. Das wichtige Heimspiel gegen den TSV Altenholz steht an (Spielbeginn 19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Erstmals in der gerade begonnenen neuen Spielzeit befindet sich der Aufsteiger aus Potsdam in der Situation, nach Möglichkeit doppelt punkten zu müssen. Die Leistung Alexander Schmidts dürfte dabei wieder von Bedeutung sein. Mit bislang elf geworfenen Toren ist er immerhin der erfolgreichste Potsdamer Werfer.

Beim 28:32 in Rostock machte sich der VfL-Rechtsaußen seine Schnelligkeit zunutze und warf einige seiner sieben Treffer nach schnellen Kontern. Zum bevorstehenden Spiel gegen den seit 1995 ununterbrochen in der 2. Bundesliga Nord spielenden Gast aus Schleswig/Holstein hat der frühere Sportschüler die klare Botschaft parat, „dass da von uns was kommen muss und wir gefordert sind.“ Im Fall eines doppelten Punktgewinns hätte der VfL Potsdam passable 3:3 Punkte und stünde somit vor den Partien beim HSV Hannover (25.9.) und gegen den Dessau-Roßlauer HV (2.10.) im Plan.

Wie schwer das aktuelle Leistungsvermögen des TSV Altenholz einzuschätzen ist, verdeutlichen die Ausgänge der ersten beiden Punktspiele. Der ehemaligen Kooperationspartner des THW Kiel hatte zweimal Heimvorteil, verlor zunächst gegen den SV Post Schwerin (22:28) und bezwang dann am vergangenen Sonntag den VfL Bad Schwartau knapp mit 33:32.

Neben einigen seit Jahren im Verein aktiven Feldspielern (Moritz Weltgen, Torge Greve, Christian Drecke, Sebastian Opderbeck) hat der TSV Altenholz im Sommer einen Australier namens Bevan Calvert verpflichtet. Der Rechtsaußen Calvert wird auch übermorgen in Potsdam am Ball sein. Er wird, wenn man so will, Alexander Schmidts sportlicher Antipode. Beide sind kleine und sehr schnelle Spieler und für spektakuläre Aktionen prädestiniert. Beide warfen zuletzt sieben Tore.

Entscheidet einer der beiden womöglich die für die weiteren sportlichen Perspektiven beider Vereine sehr wichtige Partie? Für Spannung ist vor dem zweiten Heimspiel der Potsdamer in jedem Fall gesorgt. Mit Stand vom Mittwochabend kann der VfL in Bestbesetzung in die Partie gehen.

Der Gastgeber hofft wieder auf eine ähnlich begeisterungsfähige Kulisse wie beim Auftaktspiel gegen Hamm. Die Abendkasse zum Spiel gegen Altenholz öffnet 18.45 Uhr.

Thomas Gantz