Sport: „Da wollte jede immerzu den Ball haben“ Turbine siegt gegen Männer des TSV Treuenbrietzen und will polnische Nationalspielerin verpflichten
Frauen-Bundesligist 1. FFC Turbine Potsdam steht kurz vor der Verpflichtung der polnischen Nationalspielerin Magdalena Szaj.
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Frauen-Bundesligist 1. FFC Turbine Potsdam steht kurz vor der Verpflichtung der polnischen Nationalspielerin Magdalena Szaj. „Sie ist eine sensationelle Spielerin“, sagte Turbine-Trainer Bernd Schröder am Rande eines Testspiels seiner Mannschaft gegen die Männer des TSV Treuenbrietzen am Samstagabend. Die 19-jährige Mittelfeldspielerin war vor zwei Wochen bereits zum Trainingsauftakt beim Liga-Rivalen SGS Essen zu Gast und ins Blickfeld des dortigen Trainers Markus Högner gerückt, der die mehrfache Junioren- und dreimalige A-Nationalspielerin gleichfalls als großes Talent lobte. Aktuell spielt Szaj bei KS AZS Wroclaw und wurde am Samstagabend Zeugin des 5:4 (2:3)-Erfolges ihrer vielleicht neuen Mannschaft.
Gegen die gerade in die Landesklasse aufgestiegenen Treuenbrietzener Männer zeigte Turbine zwei Wochen nach Beginn der Saisonvorbereitung ein intensives und schnelles Spiel, in dem sie sich schon nach einer halben Stunden den Respekt erarbeitet hatte: „Die gehen ein irres Tempo“, sagte TSV-Akteur Pit Päpke, als er nach gut 30 Minuten ausgepumpt vom Platz ging. Dass seine Mannschaft am Tag zuvor noch einen Waldlauf und Krafttraining gemacht hatte, wollte er schon noch erwähnt wissen – und an der Turbine-Leistung keine Abstriche machen. Im Gegenteil: Der 25-Jährige hat bereits vor fünf Jahren gegen den Frauen-Bundesligisten in einem Freundschaftsspiel gespielt. „Damals hatten die unglaublich starke Einzelspielerinnen“, erinnert er sich vor allem an Anja Mittag und Lira Alushi (damals Bajramaj). Im Vergleich dazu habe er am Samstag Turbine mehr als Mannschaft erlebt, die mit vielen Doppelpässen agierte und viel gelaufen ist. „Da wollte jede immerzu den Ball haben“, stöhnte Päpke. Auch seine Mannschaftskollegen befanden nach dem Schlusspiff gegenüber Turbine-Coach Schröder, dass sie dessen Truppe stärker einschätzen als vor fünf Jahren und Mittefeldregisseurin Julia Simic besser sei als damals Bajramaj.
Schröder wird das gern gehört haben und bescheinigte seiner Mannschaft selbst eine gute Leistung. „Wir haben guten Fußball gespielt und gut kombiniert“, sagte er. Lediglich den Beginn der Partie bei drückender Hitze hatte Turbine verschlafen. Nach zehn Minuten stand es nach Ballverlusten in der eigenen Hälfte 2:0 für den Gastgeber, der als gute Kontermannschaft gilt. Nach Vorlage von Pauline Bremer sorgte Genoneva Anonma in der 27. Minute für den Anschluss. Die 26-Jährige avancierte am Samstagabend schließlich zum Strafraum-Schreck des TSV: Insgesamt viermal traf die Stürmerin, in der 53. und 55. Minute per Doppelpack zur zwischenzeitlichen 4:3-Führung. Den fünften Turbine-Treffer markierte Jennifer Zietz mit einem verwandelten Handelfmeter sieben Minuten vor Abpfiff.
Während die Treuenbrietzener mehr als ein Dutzend Mal auswechselten, machte Schröder die Partie für die Hälfte des Teams zu einem 90-minütigen Belastungstest. In der zweiten Halbzeit schickte er mit Wiebke Meister, Felicitas Rauch und Ingrid Wells drei junge Spielerinnen aufs Feld, die aus dem Perspektivteam des Vereins in den Erstliga-Kader gerückt sind. „Sie haben sich gut eingefügt und sind in der Spur“, resümierte Schröder die ersten zwei Wochen.
Turbine: Sarholz; Kemme (49. Weseley), Zietz, Kulijs, Cramer (49. Meister); Evans (72. Wells), Wälti, Simic, Andonowa (72. Rauch), Bremer (49. Nagasato), Anonma
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