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Mit Eichenparkett. André Lange (r.) zieht in die 500. WBG-Wohnung.

© M. Thomas

Von Peer Straube: Dachgeschossausbau wird immer attraktiver Genossenschaft WBG übergab am Schillerplatz ihre 500. Wohnung / Auch andere haben Potenziale

Angesichts der Wohnungsknappheit in Potsdam wird für die Wohnungswirtschaft zunehmend der Dachgeschossausbau denkmalgeschützter Häuser wirtschaftlich interessant. Nahezu alle Genossenschaften tragen sich perspektivisch mit entsprechenden Plänen.

Von Peer Straube

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Angesichts der Wohnungsknappheit in Potsdam wird für die Wohnungswirtschaft zunehmend der Dachgeschossausbau denkmalgeschützter Häuser wirtschaftlich interessant. Nahezu alle Genossenschaften tragen sich perspektivisch mit entsprechenden Plänen.

Die Wohnungsbaugenossenschaft Potsdam-West e.G. (WBG) übergab am gestrigen Dienstag ihre insgesamt 500. Wohnung an den neuen Mieter. 61 Quadratmeter Wohnfläche sind am Schillerplatz 5 entstanden – im Dachgeschoss. 115 000 Euro hat sie gekostet, 693 Euro Warmmiete muss Mieter André Lange dafür monatlich überweisen. Drei weitere Dachgeschosswohnungen will die Genossenschaft bis voraussichtlich Ende 2012 fertigstellen, für vier weitere gibt es Genehmigungen vom Denkmalamt. Danach, so WBG-Vorstandschefin Angelika Eckhardt, sei das Potenzial in der Siedlung am Schillerplatz ausgereizt. Die Denkmalpfleger gäben ihren Segen für Dachgeschossausbau nur in nicht einsehbaren Bereichen.

Potenzial für 40 bis 50 Wohnungen hat laut ihrem Vorstand Johann Grulich auch die Wohnungsbaugenossenschaft 1903, deren Bestand sich im Wesentlichen auf die Siedlung Am Brunnen und auf Teile der Nauener Vorstadt erstreckt. In den vergangenen Jahren hat die Genossenschaft schon mit der Denkmalpflege ein Konzept entwickelt, wie Dachgeschossausbau in den Häusern denkmalgerecht verwirklicht werden kann. Das Ergebnis sind bislang zwei solcher Wohnungen in der Kottmeierstraße. Vorrang habe zunächst aber die weitere Sanierung des Bestandes, betonte Grulich. Im Juni soll Baustart an zwei Blöcken in der Dreves- und in der Kunersdorfer Straße sein.

Dem Sanierungsstau räumt auch Uwe Marz zunächst Priorität ein. „Aber wenn Geld da ist“, sagte der Vorstand des Bauvereins Babelsberg den PNN, gebe es Potenzial für etwa 20 neue Dachgeschosswohnungen. Der Bauverein besitzt Wohnhäuser im Zentrum-Ost und Am Findling in Babelsberg.

Pionier beim Dachgeschossausbau im Denkmal war jedoch die WBG. Über die Nutzung des Dachstuhls hat die Genossenschaft am Schillerplatz seit 1994 sieben Wohnungen zu attraktiven Maisonette-Wohnungen umgebaut.

Positive Neuigkeiten gibt es auch von der denkmalgeschützten Bastion am Schillerplatz. Es sei genug Geld an Spenden eingegangen, um in diesem Jahr die landseitige Treppe und Balustrade wieder aufzumauern, sagte Fördervereins-Vizechef Ralf Simberg den PNN. Dann könne das Bauwerk, das in den 30er Jahren als Bestandteil der Siedlung errichtet wurde, zumindest eingeschränkt wieder als Aussichtsplattform genutzt werden. Für die teuren Bestandteile, wie das Albanische Gitter und die Sandsteinplatten für den Bodenbelag, fehle allerdings noch das Geld.

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