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Landeshauptstadt: Dampfboote schlagen hohe Wellen Polizeieinsatz verärgert Wettfahrt-Veranstalter

Es sollte ein fröhliches Bootsrennen werden. Doch von der Dampfer-Wettfahrt, die am Sonnabend auf der Havel ausgetragen wurde, bleiben bisher nur Ärger und Streitereien.

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Es sollte ein fröhliches Bootsrennen werden. Doch von der Dampfer-Wettfahrt, die am Sonnabend auf der Havel ausgetragen wurde, bleiben bisher nur Ärger und Streitereien. Nachdem die Polizei das Rennen in der zweiten Runde stoppte, droht der Organisator nun mit seinem Wassersport-Event nach Berlin umzuziehen. Über einen Kurs von 3,3 Kilometern sollten sich die historischen Dampfer ein Rennen liefern. Der Mitveranstalter, die Segelakademie floating-noise.com, hatte die Wettfahrt ordnungsgemäß angemeldet. Pünktlich um 11 Uhr gaben die Kapitäne Gas. Kurze Zeit später trafen die ersten Beschwerden bei der Polizei ein. Anwohner und Bootsbesitzer sahen ihre Schiffe vom hohen Wellenschlag der Dampfer bedroht. Die Wasserschutzpolizei stoppte daraufhin das Rennen. Die Kapitäne fühlten sich zu unrecht benachteiligt. Schließlich hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt das Rennen mit einer Höchstgeschwindigkeit von zehn Stundenkilometern genehmigt. Der schnellste Kapitän war nach Angaben der Organisatoren bis zum Abbruch mit 10,7 km/h unterwegs. „Die Geschwindigkeit war nicht der Grund für den Abbruch“, erklärte Polizeisprecherin Angelika Christen auf Nachfrage. Durch die Fahrt der Dampfboote sei ein so hoher Sog- und Wellenschlag entstanden, dass Boote am Rand des Wassers gegen Stege gedrückt worden seien. „Das muss nicht an zu hoher Geschwindigkeit liegen“, so Christen. „Manche Boote haben eine Form, dass auch schon fünf Stundenkilometer ausreichen, um zu hohe Wellen zu erzeugen.“ Auch in der Genehmigung für das Rennen sei auf eine angemessene Geschwindigkeit hingewiesen worden. „Das ist wie im Straßenverkehr bei Eis und Schnee. Da können auch 50 km/h schon zu schnell sein." „Andere Sportboote hatten einen viel höheren Wellenschlag als die Dampfboote“, wehrt sich Ole Bemmann, Geschäftsführer von floating-noise.com. „Wenn Boote von dem geringen Wellengang beschädigt wurden, waren sie nicht sachgemäß befestigt“, wetterte Bemmann gegen den „Überaktionismus der Behörden“. Die internationalen Gäste des Dampfervereins waren jedenfalls verärgert. Ob sie nächstes Jahr wieder nach Potsdam kommen, sei fraglich. „Es gibt die Überlegung des Veranstalters auf den Wannsee auszuweichen. Da stören wir wohl keinen“, sagte Bemmann. bob

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