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Von Ingmar Höfgen: Daniel Zacher verhinderte die Blamage

Titelverteidiger Babelsberg 03 provozierte in Luckenwalde das Glück und siegte letztlich im Elfmeterschießen

Stand:

Die Blamage war nah, aber dann rissen sich die Babelsberger Fußballer doch noch einmal zusammen. Mit 4:2 im Elfmeterschießen entschieden sie die Zweitrunden-Begegnung des Landespokals beim FSV Luckenwalde und erhielten sich die Chance auf die Titelverteidigung. Nur dem sonstigen Torjäger Daniel Frahn versagten als erstem Schützen die Nerven.

Held des späten Nachmittags war Keeper Daniel Zacher, der die ersten beiden Strafstöße sensationell entschärfte und zu den ganz wenigen Nulldreiern gehörte, die eine ordentliche Leistung brachten. „Zwei, drei Spieler in Normalform“, hatte ein sichtlich gefrusteter Trainer Dietmar Demuth gesehen, der sich beim Positiven knapp fassen konnte: „Nur das nackte Ergebnis zählt. Wir sind ’ne Runde weiter.“

Dass Oberliga-Aufsteiger Luckenwalde, gespickt mit einigen oberligaerfahrenen Akteuren aus Ludwigsfelde, ein harter Brocken werden würde, war vorher bekannt. Den berühmten Hebel konnten die Filmstädter dennoch nicht umlegen. Überraschend war lediglich, dass die Gastgeber nicht nur kämpferisch überlegen waren, sondern auch spielerisch lange Zeit mehr Akzente setzen konnten. „Das war ein Gegner auf Augenhöhe. Wir sind glücklich weitergekommen“, erkannte Patrick Moritz nach dem dramatischen Finale an.

So entwickelte sich ein packender Pokalfight, bei dem Luckenwalde durch viele gewonnene Zweikämpfe dem Favoriten den Schneid abkaufte. Dass Schiedsrichter Marcel Riemer das manchmal rüde Einsteigen nicht unterband und die Gelbe Karte zu selten zog, brachte nicht nur Demuth auf die Palme: „Zum Glück hatten wir keine Verletzten hier.“

Babelsberg erarbeitete sich in der ersten Hälfte Chancen meist durch Standards, gefährlicher aber waren die Gastgeber. Leidenschaftlich, hellwach und ballsicher präsentierten sie sich als ein Team, das durchaus an seine Chance glaubt. Zudem sorgten sie mit hohen Bällen immer wieder für Aufregung im Strafraum der Nulldreier, denen es hier ebenfalls an Souveränität fehlte.

Auch nach der Pause fanden die Babelsberger, deren etwa 300 Fans ihren Support weitgehend eingestellt hatten, nicht in ihr Spiel und hatten Glück, als ein Kopfballtreffer von Jan Walle (51.) wegen Foulspiels nicht gegeben wurde. Davon ließen sich die Gastgeber ebenso wenig demoralisieren wie von der Roten Karte für Benjamin Dowall wegen einer Tätlichkeit (56.). Zacher hielt in der Folgezeit ebenso seinen Kasten sauber wie Robert Petereit, der in der Nachspielzeit einen Kopfball von Sven Hartwig sensationell parierte. Und auch in der Verlängerung gelang den überlegenen, aber ideenarmen Gästen kein Treffer. „Unsere schwächste Saisonleistung“, sagte Demuth. Sie sollte es bleiben.

Ingmar Höfgen

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