Landeshauptstadt: Das arme Mädchen und der Schatz
Zehn Kinder wollen im Künstler- und Gründerzentrum einen Film machen
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Die Ideen sprudeln: Ein armes Mädchen soll dabei sein, ein Löwe und eine Ritterrüstung, zwei Erfinder und ein Schatz. Zehn Kinder sitzen in der Runde und versuchen rund um diese Figuren eine Handlung zu basteln. Am schwierigsten scheint es, die Erfinder mit einzubeziehen, aber schließlich gelingt auch das.
Angeleitet durch Michael Esser und Antje Wessel wollen die Kinder zeigen, dass „Filmemachen kinderleicht“ ist. Dazu haben sie sich im Künstler- und Gründerzentrum eingefunden und nutzen den ersten Nachmittag – vier Workshops sind insgesamt geplant –, um das Drehbuch zu „schreiben“. Die Ideen notieren nach den Kindervorschlägen die beiden filmerfahrenen Erwachsenen. Michael Esser ist Filmhistoriker und Medienpädagoge und Antje Wessel hat sich ihre Sporen bereits durch das Schreiben des Kindermusicals „Nelli und der Hecht“ verdient. Später sollen noch eine im Hause arbeitende Schauspiellehrerin und ein Kameramann mithelfen. „Für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren gibt es im Medienbereich nicht allzu viele Angebote. Also wollten wir etwas genau für diese Altersgruppe tun“, meint Esser. Und so besorgte man sich Fördermittel, legte Flyer in den Schulen aus und requirierte die Räume in der ehemaligen Kfz-Zulassungsstelle, in die das Künstler- und Gründerzentrum umgezogen ist, nachdem die Mietverträge in der Seestraße nicht mehr verlängert wurden. Für die Puschkinallee 16 bekam man einen Erbbaupachtvertrag, das schafft Planungssicherheit und laut Esser fühlt man sich inzwischen im neuen Domizil recht wohl. Auch die Nachbarn seien sehr aufgeschlossen und nähmen Angebote zu Treffs gern an.
Doch zurück zu Ritter, Löwe und Liliane Lenschow. Liliane heißt das zehnjährige Mädchen, das „die arme Kleine ohne Eltern“ ins Spiel brachte. Sie würde sie auch gern verkörpern. Mit dem Filmemachen habe sie noch keine Erfahrung, aber bei Schulaufführungen schon mitgespielt, erzählt Liliane. Auch die anderen sind eifrig bei der Sache und haben sich das, was sie spielen möchten, meist selbst ausgedacht. Nils Derwell (9) zum Beispiel möchte ein Erfinder sein und ihm wird wohl die Aufgabe zuteil werden, Löwe und Ritter zum Leben zu erwecken. Die Story rundet sich jedenfalls am ersten Nachmittag sichtbar. Bei den weiteren Workshops werden dann die Requisiten zusammengestellt und schließlich wird gedreht. In sechs Wochen etwa soll der Film dann fertig sein. Seit Esser und Wessel für ihr Projekt warben, haben noch mehr Appetit aufs Filmemachen bekommen. So bewerben sich zum Beispiel zwei Schulen um ein ähnliches Projekt. Dazu müssten aber wieder Fördermittel beschafft werden. Denn ganz ohne Geld lernt auch die beste Idee nicht laufen. fran
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