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Von Thomas Gantz: Das Bangen geht weiter

Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam unterlagen Stuttgart mit 1:3

Stand:

Die Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam bangen nach dem gestrigen 1:3 (21:25, 21:25, 29:27, 24:26) im Heimspiel gegen Smart Allianz Stuttgart weiter um den Klassenerhalt. Vor diesmal nur knapp 300 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee bot der Tabellenzehnte dem diesjährigen DVV-Pokalsieger jedoch innerhalb von 112 Spielminuten nach zwei schwächeren Anfangssätzen einen leidenschaftlichen Kampf.

Drei Runden vor Saisonende zeichnet sich mehr und mehr ab, dass dem sehr guten Satzverhältnis des SC in der Endabrechnung noch eine große Bedeutung zukommen könnte. „Ich habe immer gesagt, dass jeder einzelne Satzgewinn und jeder einzelne Punkt wichtig für uns ist, auch wenn das keiner mehr hören will“, sagte SC-Trainer Volker Knedel nach der Partie, in der die Gastgeberinnen im dritten Spielabschnitt fünf Stuttgarter Matchbälle abwehrten und aus einem 20:24 heraus noch zum Satzgewinn kamen. Diese eindrucksvolle Phase war es, die das Publikum gestern Nachmittag vollends mit einer von zu vielen Fehlern geprägten Anfangsstunde versöhnte. Plötzlich kam zur durchgängig dank Patricia Grohmann und Laura Weihenmaier recht hohen Durchschlagskraft des eigenen Angriffs auch ein stilsicheres Annahmespiel.

Auch im Block waren die zuvor ursächlich mit der größeren Reichhöhe verbundenen Vorteile des Gastes nun fast egalisiert. Mit 17:12 lag der SC Potsdam im vierten Abschnitt in Führung und musste Stuttgart doch knapp den Vortritt lassen. Ärgerlich war dies insofern, als dass sich dem SC Potsdam im Tiebreak die Chance geboten hätte, womöglich den für die vorzeitige Sicherung des weiteren Klassenverbleibs erforderlichen Sieg einzufahren. Wichtig wäre der auch im Zusammenhang mit den personellen Planungen für die dann dritte Spielzeit des Vereins im Oberhaus des deutschen Frauen- Volleyballs. Leichte Umbauten stehen bevor. Die leistungsstarke Mittelblockerin Melanie Iwansky beispielsweise hat schon vor einiger Zeit angedeutet, ihren Einjahresvertrag mit dem SC Potsdam aus privaten Gründen auslaufen lassen zu müssen, obwohl sie sich in der Stadt und im Team sehr wohlfühlt.

In Erinnerung bleibt das vorletzte Heimspiel dieser Saison noch aus einem anderen Grund: Die Unparteiischen ließen der Stuttgarter Libera Evelyn Lourenco Delogu eine sich praktisch durch die gesamte Partie ziehende und durch übertriebene Gestik gekennzeichnete Privatvorstellung durchgehen, die den Spielverlauf in die Länge zog und auch die SC-Spielerinnen zusehens nervte. „Sie ist eben Brasilianerin“, versuchte Potsdams Zuspielerin Susanne Langer die Situation zu erklären. Und zu entschärfen, denn auch manche Jubelpose des Stuttgarter Teams hatte zu viel Provokantes an sich.

Thomas Gantz

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