Sport: „Das bleibt für immer“
Im Abstiegskampf empfängt der SVB 03 Burghausen
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Sprachlos. So beschreibt Almedin Civa seinen derzeitigen Zustand. Nach der enttäuschenden 0:1-Niederlage des Fußball- Drittligisten SV Babelsberg 03 am Mittwoch im Viertelfinale des Fußball-Landespokals beim Brandenburgligisten TuS Sachsenhausen fehlen dem Interimscoach der Nulldreier einfach die Worte. „Wir sind alle total enttäuscht“, sagt Civa. „Es war die unnötigste Niederlage, die es je gab. Es war einfach eine Frechheit.“
Auf das nächste, mindestens ebenso wichtige Spiel will der Trainer in seinem Frust am liebsten gar nicht zu sprechen kommen. Zu tief sitzt noch der Stachel. Dennoch muss nun die volle Konzentration auf das am heutigen Samstag stattfindende letzte Heimspiel um 13.30 Uhr gegen Wacker Burghausen gerichtet sein. Drei Punkte sind Pflicht, wenn die Nulldreier den Klassenerhalt schaffen wollen. Noch können sie es aus eigener Kraft schaffen.
Im Karl-Liebknecht-Stadion werden heute allerdings zwei frustrierte Teams aufeinandertreffen, denn auch Burghausen unterlag am Donnerstag im Finale des Landespokals beim Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim und verpasste somit den Einzug in den DFB-Pokal. Almedin Civa spricht von einem „überlebenswichtigen Spiel“. „Unsere Fans werden sauer sein“, weiß er. „Und wenn wir sie zurückgewinnen wollen, müssen wir gegen Burghausen ganz anders auftreten. Man kann hier ruhig von einem Pflichtsieg sprechen.“
In der kurzen Zeit nach dem Spiel ist Civa mit seinen Spielern ins Gericht gegangen. Eine Diskussion gab es nicht. Aber eine Ansage, eine Auswertung. Und die fiel für so manchen nicht gut aus. Da vertraute Civa auf Spieler, die in der zweiten Reihe stehen, jedoch bereits über Drittligaerfahrung verfügen. Aaron Berzel, Lennart Hartmann oder Assimiou Touré. Alle versicherten ihm, in guter Form zu sein. Doch die einstigen Stammspieler enttäuschten und kamen bei Weitem nicht an ihre Leistung heran. „Ich kreide mir das selber an“, gibt Civa zu. „Dennoch würde ich es heute nicht anders machen. Manche Spieler können seitdem kaum noch schlafen, andere stecken das vielleicht leichter weg. Fakt ist: Das bleibt für immer. Auch wenn wir Burghausen mit 17:0 weghauen würden.“
In solch großen Regionen denkt Markus Müller natürlich absolut nicht. Der Stürmer sollte, wenn es nach Almedin Civa gegangen wäre, ebenso wie Süleyman Koc von Beginn an spielen. Aber die beiden Kicker, die sich gerade unter seiner Führung zu einem tollen Duo entwickelt hatten, schienen zu ausgepowert. Also war Schonung vor dem Spiel gegen Burghausen angesagt. „Jetzt haben wir keine andere Wahl mehr, als nach vorn zu schauen“, sagt Müller, der von einer „Mischung aus Trotz und Frustration“ spricht, die die Mannschaft derzeit beherrscht. Und der sich selbst in guter Verfassung sieht. „Wer das nicht ist, hat schon verloren.“ Auf Facebook würden alle Spieler derzeit die Breitseite bekommen. „Aber wir machen das wie gegen Unterhaching alles wieder gut.“ Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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