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Von Henner Mallwitz: Das Boxteam Nord diesmal besiegt

Babelsbergs Motor-Boxer gewannen gegen Dänen und beenden die Erstliga-Saison als Tabellendritter

Stand:

Ein kleines Trostpflaster zum Schluss: Die Boxer Motor Babelsbergs entschieden am Samstagabend den letzten Saisonkampf in der 1. Internationalen Bundesliga für sich und kletterten durch den 15:8-Sieg über das dänische Boxteam Nord noch auf Rang drei. „Es hätte auch der zweite Platz werden können“, meinte Trainer und Manager Ralph Mantau mit Blick auf den Saisonverlauf. Dieser war phasenweise von äußerst fragwürdigen Kampfrichterentscheidungen geprägt, die Mantau als Chef forderten, um bei seinem Team immer wieder für den notwendigen Motivationsschub zu sorgen.

Das war vor dem abschließenden Fight nicht mehr unbedingt nötig, denn nach der Niederlage in Jütland sann die Truppe ganz von selbst auf Revanche. Die läutete Marcel Schneider in gewohnter Manier ein: Der Bantamgewichtler hatte mit Mohammad Ali einen Gegner mit großem Namen, aber überschaubarer Schlagkraft vor den Fäusten. Bereits in der zweiten Runde wurde er angezählt – am Ende stand der erste Punktsieg für Motor auf dem Papier.

Im Federgewicht zeigte Athde Gashi gegen Dennis Ceylan anschließend einige Konditionsprobleme, so dass die Gastgeber an der Entscheidung für den Dänen nichts aussetzen konnten. Eugen Burhard machte seine Sache da schon besser: Der amtierende deutsche Meister im Leichtgewicht, der bereits auf 163 Kämpfe verweisen kann, setzte sich gegen Thomas Kristensen ebenso nach Punkten durch wie anschließend sein Teamkollege Chladek Zdenek gegen Rachid Kassem im Halbweltergewicht. Der Tscheche in Babelsbergs Diensten war Fünfter bei der WM im vergangenen Jahr und eine sichtbare Bereicherung für das Team. Er setzte bereits in der ersten Runde,einige Wirkungstreffer und zog dies bis zum Schlussgong durch. Vor allem in Runde drei zermürbte er seinen Gegner mit einem Schlagfeuer, ließ aber selbst kaum Treffer zu.

Nach der Pause dann Rinat Karimov: Der Weltergewichtler hatte gegen den Dänen Torben Keller noch eine Rechnung offen und ließ keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit. Beide Boxer schenkten sich nichts, vor allem in der zweiten Run- de seines 145. Kampfes setzte Karimov präzise Treffer – Punktsieg für Motor.

Dem sollten noch zwei Siege folgen. Im Mittelgewicht gewann Sadula Abdulai gegen den unsauber boxenden Stephan Alms und überzeugte dabei mit guten Rechts-Links-Kombinationen. Nicht anders Terence Vorrath, der im Halbschwergewicht Kristoffer Storm aus dem Ring fegte. Der rothaarige Däne wurde bereits in der ersten Runde angezählt, Vorrath kam immer wieder durch – bis der Ringrichter in der dritten Runde ein Einsehen mit dem blutüberströmten Storm hatte und die Wertung mit RSC an den Babelsberger ging. Da die Dänen das Schwergewicht nicht besetzen konnten, musste sich Vitalius Subacius diesmal mit dem Anfeuern seiner Truppe begnügen.

Als alles erledigt war, Umarmung und Glückwünsche auch vom anwesenden Ministerpräsidenten Matthias Platzeck ausgetauscht waren, kam ein älterer Fan zu Ralph Mantau. „Die erste Liga tut ihr euch doch nicht mehr an, oder“, fragte dieser. „Wir hatten doch auch in der zweiten und in der Oberliga tolle Kämpfe.“ Mantau sagte erst einmal nichts. Aber irgendwie war zu spüren, dass es wohl die vorerst letzte Saison für Motor im Oberhaus war.

Henner Mallwitz

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