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Landeshauptstadt: „Das eigentliche Sterncenter ist hier!“

Förderverein Jagdschloss Stern – Parforceheide e.V. gegründet

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Förderverein Jagdschloss Stern – Parforceheide e.V. gegründet Von Henner Mallwitz Stern. „Früher war hier die Hölle los“, erinnert sich Monika Keilholz vom Lindenpark e.V. immer wieder gern, wenn sie an das Jagdschloss Stern mit dem angrenzenden Restaurant denkt. Lange ist das her, und das Kleinod am Rande der Stadt fristet seitdem ein Schattendasein. Nach Jahren des Stillstandes scheint nun jedoch endlich etwas Bewegung in die Sache zu kommen: Am Montagabend gründete sich der Förderverein Jagdschloss Stern – Parforceheide e.V., der künftig die Geschicke des Areals anpacken will. „Jeder unserer 21 Gründungsmitglieder wohnt hier in der Umgebung und hat allein schon deshalb einen besonderen Bezug zu dieser Gegend“, sagte Christine Färber, die zur Vorsitzenden gewählt wurde. „Wir wollen uns sowohl um das Jagdschloss als auch um die Parforceheide als Erholungsgebiet kümmern.“ Der historische Wegestern, die Verbindung von Wald und Wohngebiet, müsse den Anwohnern wieder näher gebracht und für Spaziergänge nach Güterfelde und Drewitz attraktiver gemacht werden. Denn „das eigentliche Sterncenter“, so Christine Färber, „ist hier.“ Ohne die Unterstützung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wäre der Verein jedoch nur bedingt handlungsfähig. Und so ließ es sich Stiftungschef Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh nicht nehmen, vor der offiziellen Vereinsgründung im Jagdschloss den guten Willen der Stiftung zu bekunden. „Das kleine Schloss ist fertig, und die noch ausstehenden Arbeiten am Jagdstern und den Wegen belaufen sich auf rund 187000 Euro. Eine verhältnismäßig kleine Summe im Vergleich zu unseren anderen Ausgaben.“ Wichtig sei nun die Wiedereröffnung des benachbarten Kastellanhauses als Restaurant. Ein Bauvorbescheid liege vor – im Oktober könnten die Ausschreibungen beginnen. Abhängig sei das Ganze letztlich vor allem von der Finanzierung. Dorgerloh: „Wir stellen uns eine Lösung nach dem Beispiel der Meierei im Neuen Garten vor.“ Demnach blieb die Stiftung als Eigentümerin im Grundbuch stehen, und das Finanzierungsmodell kam nicht zuletzt auch durch Fördermittel beiden Seiten zugute. „Wir wiederum wollen die Stiftung unterstützen“, versicherte die Vereinschefin. „Schließlich ist das Jagdschloss das einzige kulturhistorische Gebäude im Wohngebiet.“ Durch den Verein, so Dorgerloh, könnte das Schloss künftig öfter geöffnet werden. Dies scheiterte bislang unter anderem am fehlenden Geld und an vorhandenen Toiletten. Sollte das benachbarte Restaurant wieder bewirtschaftet werden, hätte sich dieses Problem erledigt. „Ich stelle mir vor, dass hier durchaus interessante Veranstaltungen von dem Verein angeboten werden können“, sagte der Generaldirektor. „Beispielsweise über die Geschichte des Sterns. Es gibt bestimmt viele Anwohner, die nicht wissen, dass der Name Stern nichts mit den Kosmonauten und Astronomen zu tun hat, nach denen ihre Straßen benannt sind.“ Ein Modell wäre, das Schloss am Wochenende durch den Verein zu öffnen: „Alles, was das Haus in die Öffentlichkeit bringt, ist in unserem Sinne.“ An zwei Grundsätzen der Stiftung sei jedoch nicht zu rütteln. Erstens müsse das Jagdschloss Friedrich Wilhelm I. in seiner Eigenart erhalten bleiben. Eine Heizung werde auch künftig im Saal, dem Schlafgemach, der Küche und dem Adjudantenzimmer nicht eingebaut. Und auch Bankette mit Rotwein und Zigaretten seien in dem Saal mit dem Geweih vom „Großen Hans“, dem Lieblingshirsch des Königs, tabu. Zweitens müsse in dem Haus Geschichte vermittelt werden – Ansprüche, mit denen die Vereinsmitglieder konform gehen. In einer ersten Infoveranstaltung will sich der Förderverein Jagdschloss Stern – Parforceheide am Sonntag, 19. Oktober, am Schloss vorstellen. Interessenten erreichen den Verein unter der Nummer 0331/ 6262653.

Henner Mallwitz

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