
© J. Kuppert
Sport: Das Fast-Deja-Vú von Essen
1. FFC Turbine Potsdam gewinnt mit 2:1 gegen Duisburg und spielt am Sonntag in Hoffenheim
Stand:
„Das ist doch wie in Essen“, „Bitte nicht wieder so wie im Pokalspiel“. Beim Frauenfußball-Bundesligaspiel am Donnerstagnachmittag zwischen dem 1. FFC Turbine Potsdam und dem FCR 2001 Duisburg hörte man in den letzten Spielminuten so einige besorgte Aussagen von Turbine-Fans, die sich schwer an das Pokalspiel vom vergangenen Sonntag erinnert fühlten. In Essen verlor der Bundesligaspitzenreiter durch drei Gegentreffer in den letzten 15 Minuten noch das Spiel und schied damit bereits in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal aus.
Auch an dem gestrigen herbstlich schönen Fußballnachmittag im Karl-Liebknecht-Stadion dominierten die Potsdamerinnen bis zur 70. Minute klar das Spiel – wie in Essen. Sie führten durch Tore von Ada Hegerberg (39.) und Genoveva Anonma (51.) mit 2:0 – wie in Essen. Turbine-Trainer Bernd Schröder wechselte in der 72. Minute Ada Hegerberg, die nach ihrer Verletzung noch nicht wieder komplett fit war, für Natasa Andonova – wie in Essen. Anschließend fällt durch Jennifer Oster der 2:1-Gegentreffer – wie in Essen. Nur das Spiel ging glücklicherweise nicht wie in Essen mit einer Niederlage für die Turbinen zu Ende. Die Potsdamerinnen gewannen mit 2:1 (1:0) und stehen nach drei Siegen und einem Unentschieden weiterhin an der Tabellenspitze.
„Es gab natürlich wieder diese Schrecksekunde, als Duisburg noch fast zum Ausgleichstreffer gekommen ist“, gab auch Turbine-Kapitänin Stephanie Draws nach dem Spiel zu. In der 87. Minute kam Duisburgs Lieke Martens noch einmal gefährlich vor das Tor von Ann-Katrin Berger. Doch die nach der Pokalpleite stark in der Kritik gestandene Turbine-Torhüterin hielt den Sieg dieses Mal fest.„Es war schon wie ein kleines Deja-Vú: Wir spielen bis zur 70. Minute richtig gut und fangen dann wieder an zu wackeln“, so Draws. „Doch heute wollten es halt alle besser machen.“ So auch Berger, deren Leistung Bernd Schröder nach dem Spiel besonders hervorhob: „Wenn sie in Essen halb so gut wie heute gehalten hätte, wären wir jetzt eine Runde weiter.“
Gut gestartet erarbeitete sich die Turbine-Offensive in den ersten 20 Minuten gleich mehrere Chancen: Lisa Evans (5.), Anonma (8., 15.) und Hegerberg (17.) blieben jedoch zunächst erfolglos vor dem Tor von Meike Kämper. Erst ein Pfostentreffer von Evans und der treffsichere Nachschuss von Hegerberg in der 39. Spielminute erlöste die 2920 Zuschauer und ließ diese Jubeln. Ähnlich wie in der ersten Halbzeit dominierten die Turbinen auch die ersten Minuten der zweiten Hälfte und kamen in der 51. Minute durch einen strammen Fernschuss von Anonma zum verdienten 2:0, ehe ein wenig später das Zittern begann.
„Es war ein Spiel, in dem Duisburg bis zum Schluss gekämpft hat, aber wir haben verdient gewonnen“, sagte Bernd Schröder nach dem Spiel. Ein Wehrmutstropfen ist die Verletzung von Jennifer Cramer, die in den Schlusssekunden umknickte und vom Platz humpeln musste. „Im schlimmsten Falle ist es ein Bänderriss“, war Schröders erste vage Diagnose.
Bereits am Sonntag steht das nächste Ligaspiel auf dem Programm. Turbine Potsdam reist zum Aufsteiger TSG Hoffenheim. „Wenn wir in Hoffenheim keine drei Punkte mitnehmen, haben wir ein Problem“, so Schröder, der seine Mannschaft als klaren Titelkandidaten sieht.
Turbine: Berger; Mjelde, Draws, Kemme; Elsig; Wälti, Simic (81. Bremer), Cramer; Evans, Hegerberg (70. Andonova), Anonma.
Luisa Müller
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