Sport: Das Finale in Sichtweite

„Das wird ganz dünne werden“, sagt Silvio Paul im Hinblick auf den heutigen Kampftag. Der Mannschaftskapitän der Judoka des UJKC Potsdam empfängt mit seinem Team um 15 Uhr in der Ballspielhalle Luftschiffhafen den KSV Esslingen zum Viertelfinale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft und hat mit argen personellen Problemen zu kämpfen. Potsdams Leichtgewicht Robert Kopiske fällt in der Gewichtsklasse bis 60 kg beispielsweise aus – der Deutsche Meister des vergangenen Jahres muss wegen einer verletzten Schulter noch pausieren. Eine Schulter-OP hat Niklas von Freeden zwar schon hinter sich, dennoch muss der 66-Kilo-Mann gegen den Drittplatzierten der Südstaffel noch pausieren.

„Aber wir haben im Schwergewicht unseren polnischen Gaststarter Janusz Wojnarowicz im Aufgebot“, sagt Paul, um die Stärke des Gegners weiß. „Verwunderlich, dass sie diesmal nur auf den dritten Platz gekommen sind“, so der Kapitän. „Eigentlich stehen sie immer hinter dem Dauerersten Abensberg.“

Neben zahlreichen starken Ausländern habe Esslingen auch einen beachtlichen Kader an deutschen Top-Leuten aufzubieten. „Und so muss an diesem Tag einfach alles stimmen, sonst wird das nichts“, befürchtet Silvio Paul. Sollte seine Mannschaft heute gewinnen, würde sie in zwei Wochen auf den Sieger des Kampfes zwischen Abensberg und Hambug sein. Und dies dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach der Serienmeister aus dem Süden sein. Für die Potsdamer ist der zweite Platz in der Nordgruppe jedoch schon sehr beachtlich – es war das bisher beste Ergebnis.

Die Frauen des Vereins starten gleichzeitig im rheinland-pfälzischen Speyer in die Endrunde der besten sechs Teams. Die Mannschaft um Trainerin Yvonne Bönisch kämpft in einem Pool mit Wiesbaden und Neumünster und ist damit in der Favoritenrolle. „Wir wollen wir ins Finale“, sagt die Olympiasiegerin von 2004. Die beiden Poolsieger bestreiten das Finale – und in diesem könnte Potsdam dann abermals auf die PSG Brandenburg treffen. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz