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Mit dem Sport auf Du und Du. TV-Kommentator Dirk Thiele kennt Athleten aus der ganzen Welt. Vergangenen Dienstag holte er ein internationales Kugelstoß-Feld nach Potsdam – darunter Ryan Whiting aus den USA.

©  Sebastian Wells

Sport: „Das Format hat Zukunft“

Initiator Dirk Thiele über das Kugelstoß-Meeting und die Sportstadt Potsdam

Stand:

Herr Thiele, Sie hatten die Idee für ein internationales Kugelstoß-Meeting in Potsdam, mit einem völlig neuen Wettkampfmodus, um die Sportart auf unterhaltsame Art und Weise zu präsentieren. Wie ist Ihr Fazit nach der Veranstaltung vom vergangenen Dienstag?

Ich bin zufrieden. Das System, dass sich zwei Kugelstoßer in einer K.o.-Runde duellieren, funktioniert. Es gibt bei einer Premiere immer ein paar Schwächen. Ich bin der Auffassung, das Format „K.o. durch die Kugel“ hat Zukunft. Ich möchte, dass dieses Format generell ein Beispiel für die Leichtathletik wird: Seit 30 Jahren ist alles das Gleiche und zunehmend uninteressant. Wir müssen da mehr Spannung reinbringen.

Sie erleben als Sportreporter europaweit Publikum bei Veranstaltungen. Wie haben Sie die Potsdamer Zuschauer beim Kugelstoß-Meeting in der MBS-Arena erlebt, die ja mit etwas völlig Neuem konfrontiert wurden?

Auch da bin ich sehr zufrieden. Zum einem war die Halle fast voll, was ein Erfolg ist. Zum anderen waren die Athleten, mit denen ich gleich nach dem Wettkampf gesprochen habe, vollauf begeistert von der Atmosphäre und der Unterstützung auf den Rängen.

Sie sind Potsdamer, kennen die Stadt schon lange und Sie sind auch häufig bei Potsdamer Sportveranstaltungen zu Gast. In diesem Jahr hat sich die Stadt das Motto gegeben: „Potsdam bewegt!“ Wie erleben Sie Potsdam als Sportstadt?

Tja! Die Antwort kann nicht nur heißen „super“ und „gut“. Ich sehe natürlich auch, dass es finanzielle Nöte bei dem einen oder anderen gibt. Alles auf einem Level zu halten, wird in der Zukunft verdammt schwer sein. Ich fürchte, da werden noch einige bluten und es wird Einschnitte geben, die schmerzhaft sein werden. Da zieht man sich nur mit Leistungen raus. Das werden die Volleyballerinnen und die Fußballerinnen machen können, aber dann wird es womöglich schon ein bisschen eng mit der Sportstadt Potsdam. Denn wir haben nur wenige große Unterstützer, aber woher soll das Geld kommen?

Was vermissen Sie an Potsdam als Sportstadt?

Na ja, wir haben zu wenig wirklich große Industrie, zu wenig Geldgeber, die wirklich sponsern können, ohne dass es wehtut. Das ist auf Dauer, fürchte ich, nicht zu kompensieren.

Potsdam erlebt innerhalb weniger Tage ein internationales Fußballturnier, ein internationales Kugelstoß-Meeting und am Freitag einen internationalen Stabhochsprungwettkampf. Gibt es in Deutschland eine Stadt, die Vergleichbares in so kurzer Zeit auf die Beine stellt?

Ich glaube nicht.

Kurz noch einmal zum Jahresthema „Potsdam bewegt“: Wie bewegen Sie sich – sportlich?

Im Winter ist es immer etwas kompliziert. Aber zweimal in der Woche versuche ich schon, ins Fitnessstudio zu gehen. Zur Hälfte mache ich dann Ausdauer, zur anderen Hälfte etwas Kraft. Das geht schon!

Das Gespräch führte Peter Könnicke

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