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Landeshauptstadt: Das Fortunaportal bekommt seine Flügel

Planung für das 1,5-Millionen-Projekt liegt vor, Geld muss aber noch gespendet werden / Plattner-Millionen nur für Landtagsfassade

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Innenstadt - Dem Fortunaportal folgen die Flügelbauten: Für den originalgetreuen Wiederaufbau der nördlichen Torflügelbauten des Potsdamer Stadtschlosses kann der Verein Potsdamer Stadtschloss e.V. auf einen fortgeschrittenen und detaillierten Planungsstand verweisen. Die Unterlagen für den Bauantrag und die Ausführungsplanung für die Flügelbau-Fassaden sind jetzt fertig gestellt. Sie wurden als Teil des Wiederaufbaus des Stadtschlosses als Landtagsgebäude Ende November dem Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Anfang Dezember diesen Jahres dem Präsidenten des brandenburgischen Landtages Gunter Fritsch (SPD) übergeben. Der Vorsitzende des Stadtschlossvereins, Michael Schöne, informierte gestern gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und den Architekten Friedbert Kind- Barkauskas (Köln) und Henry Ripke (Berlin) über die Einzelheiten des Flügelbau-Projekts.

Baubeginn für die geschwungenen Verbindungsbauten zwischen dem Fortunaportal und den Kopfbauten am Alten Markt kann Jakobs zufolge etwa im September 2009 sein – nach Fertigstellung einer Tiefgarage für den Landtag. Diese soll sich dem Vernehmen nach unter den Flügelbauten befinden und auf zwei Etagen Platz für 180 Autos haben. Zu den vom Förderverein aufzubringenden Kosten verdeutlichte Michael Schöne, dass die vom Software-Milliardär Hasso Plattner gespendeten 20 Millionen Euro zweckgebunden sind für die Errichtung der historischen Knobelsdorff-Fassade des vom Landtag zu erbauenden Schlossteils, nicht für die Portalflügel: „Die Torflügel sind nicht durch die Plattner-Spende abgedeckt“, so Schöne. Nach Angaben des Architekten Kind-Barkauskas – der als ehemaliger Mitarbeiter des Verbandes der Zement- und Betonindustrie zusammen mit Günther Jauch wesentlichen Anteil hatte an der Wiedererrichtung des Fortunaportals – werden beide Torflügel zusammen etwa 1,2 bis 1,5 Millionen Euro kosten. Die Vergabe etwa der Vorfertigung von bereits in den Rohbau fest zu installierenden Sandstein-Segmenten erfolge nach guter preußischer Tradition: „Macht es preiswert.“ Kind-Barkauskas drängt mit Blick auf die Berliner Stadtschloss-Pläne auf baldige Auftragsvergabe für die historischen Fassaden-Teile: „So viele Steinmetze gibt es gar nicht mehr.“ Architekt Ripke zufolge wurden alle zu fertigenden Teile bereits „katalogisiert und hierarchisiert“ – klar sei, welche sofort benötigt und welche später angefügt werden können. Auch sei bereits gemeinsam mit der Schlösserstiftung geklärt, welche historischen „Trophäen“ – Originalteile des Schlosses – noch vorhanden sind. „Jede Einzelheit der Fassade muss eins zu eins wiederentstehen, sonst geht der Gesamteindruck verloren“, erklärte Architekt Ripke.

Eine „gute sechsstellige Summe“ hat der Förderverein nach Angaben Schönes bereits an Spendengelder auf dem Konto – Geld für etwa einen halben Portalflügel. Dass der Verein die Summe für beide Flügel zusammenbringen wird, daran lässt Schöne keinen Zweifel. Vor der Plattner-Spende hätten die Optimisten Geld gegeben, jetzt täten es auch die Pessimisten. Einen weiteren Spenden-Schub werde es nach dem Baubeginn geben. Der Verein plant für 2008 die Herausgabe eines Kataloges, der einzelne Spender-Objekte beschreibt, vom 200-Euro- Sandstein bis zur kompletten Schmuckfigur für 500 000 Euro. Schöne betonte, dass auch die Zehn-Euro-Spende sehr willkommen sei, da gerade sie zeige, dass das Projekt von den Bürgern gewollt ist. Oberbürgermeister Jakobs erklärte, der Stadtschlossverein habe „eine hervorragende Arbeit“ geleistet. Für 2008 sagte er dem Verein Arbeitsräume im Alten Rathaus verbindlich zu.

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