Von Michael Meyer: Das Foul noch im Kopf
Sven Hartwig will mit dem SVB 03 in Fürstenwalde ins Landespokal-Achtelfinale
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Seine letzte Dienstreise nach Fürstenwalde endete im Krankenhaus. Viele gute Erinnerungen hat Sven „Jimmi“ Hartwig daher nicht an das Karl-Friesen-Stadion des FSV Union Fürstenwalde, bei dem Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 am Sonntag innerhalb der 3. Runde des Fußball-Landespokals antritt. Im Mai dieses Jahres gewann Hartwig mit den Nulldreiern das Pokal-Halbfinale beim FSV Union mit 3:0, doch den Schlusspfiff bekam er nicht mehr mit. Hartwig musste in der 71. Minute nach einem Foul verletzt vom Feld und wurde sofort ins Unfallkrankenhaus Marzahn gefahren, wo sich der erste Verdacht auf Bruch des rechten Wadenbeins zum Glück nicht bewahrheitete. „Jimmi“ hatte sich „nur“ einen riesigen Bluterguss zugezogen, musste trotzdem zwei Tage im Krankenhaus bleiben.
„Natürlich habe ich das damalige Foul noch im Kopf, aber wenn ich ins Spiel gehe, denke ich nicht mehr daran“, sagt Hartwig jetzt. „Sonst bräuchte ich gar nicht mehr aufzulaufen, denn wenn man an die Gefahr einer Verletzung denkt, zieht man sie sich oft auch prompt zu.“ Außerdem habe er schon ganz andere Dinge erlebt. „Als ich noch in Halle spielte, habe ich mir Waden- und Schienbeinbrüche zugezogen – dagegen war die Verletzung in Fürstenwalde halb so schlimm.“
Babelsbergs Cheftrainer Dietmar Demuth wird am Sonntag demnach einen mental intakten Sven Hartwig ins Spiel gegen den momentanen Brandenburgliga- Siebten schicken können – wenn er ihn einsetzt. Die Chancen dafür scheinen aber gut zu stehen, denn Demuth kündigte gestern an, „eventuell einige der Spieler, die bisher alle Spiele bestritten und die leicht angeschlagen sind“, für das Regionalliga- Spitzenspiel in einer Woche in Halle schonen zu wollen. Hartwig gehört nicht in diese Kategorie; er wurde in der Meisterschaft bislang siebenmal eingewechselt.
Offen ließ Demuth gestern auch, ob er Stammtorwart Marian Unger oder Daniel Zacher zwischen die Pfosten beordern wird. Zacher war im Oktober zum Pokalhelden des SVB geworden, als er in der zweiten Runde beim Oberligisten FSV Luckenwalde im notwendigen Elfmeter- Krimi zwei Schüsse vom Punkt hielt. „So weit wird es diesmal hoffentlich nicht kommen“, meint Dietmar Demuth. „Dafür müssen wir aber konsequenter als in Luckenwalde zu Werke gehen und unsere Torchancen besser nutzen. Fürstenwalde wird es uns nicht leicht machen.“
Union-Trainer Peter Heinrich sieht seine Mannschaft, die in den letzten vier Liga-Spielen dreimal verlor und einmal 0:0 spielte, übermorgen als klaren Außenseiter. „Feierabendtruppe gegen Profis – da sind die Rollen klar verteilt“, sagt er. „Sollten wir ein ähnlich akzeptables Ergebnis wie im letzten Halbfinale erreichen, wären wir wirklich zufrieden.“ Er habe personelle Sorgen, sagt der Coach. So würden beispielsweise mit Stürmer Daniel Dreßler und Abwehrmann Marc Schmidt wichtige Leute verletzungsbedingt fehlen.
Dietmar Demuth wiederum muss weiter auf die langzeitverletzten Felix Dojahn, Rainer Müller und Onur Bayram verzichten. Dafür kann Torjäger Daniel Frahn nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder stürmen. Er hatte den SVB im Mai im Karl-Friesen-Stadion per Foulelfmeter in Führung geschossen, ehe Patrick Moritz und Babacar N´Diaye nachlegten. Auch Sven Hartwig würde übermorgen gern treffen, nachdem er in dieser Saison bereits zweimal jeweils in der Schlussminute Babelsbergs Siegtor erzielte; zuletzt am vergangenen Samstag gegen Hannover 96 II. Wichtiger aber ist, dass er nicht wieder ins Krankenhaus muss.
Anpfiff ist am Sonntag um 13.30 Uhr.
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