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MEINE Woche: Das „Freiland“-Rezept

Man nehme: 13 Esslöffel Jugendliche, denen die Markenbackware von Schiffbauergasse & Co nicht schmeckt, zwei Liter obdachlose Einrichtungen wie zum Beispiel den Jugendclub S13 und den „Spartacus“ und letztendlich streut man noch eine gute Portion engagierter Jugendarbeiter auf die Masse. Verrührt man das ganze mit etwas guten Willen und dem Rahmenkonzept Jugendkultur, dann entsteht das Gebäck „Freiland“.

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Man nehme: 13 Esslöffel Jugendliche, denen die Markenbackware von Schiffbauergasse & Co nicht schmeckt, zwei Liter obdachlose Einrichtungen wie zum Beispiel den Jugendclub S13 und den „Spartacus“ und letztendlich streut man noch eine gute Portion engagierter Jugendarbeiter auf die Masse. Verrührt man das ganze mit etwas guten Willen und dem Rahmenkonzept Jugendkultur, dann entsteht das Gebäck „Freiland“.

Nach neuesten Studien der CDU ist das zwar ungesund und führt zu linksradikalen Spielwiesen im Magen, trägt aber, so mein aktueller Stand, wesentlich zur Förderung der Kultur in Potsdam bei.

Anfang der Woche dachte ich noch, dass das Rezept für das Projekt nun fast entschieden und durchgesetzt ist. Nach einer Teamsitzung im Stadtjugendring bemerkte ich jedoch schnell, dass „Freiland“ noch nicht die von mir erhofften Reaktionen bei den Potsdamern erzielt. Geärgert hat mich besonders, dass die Potsdamer CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche dieses auf vorerst drei Jahre beschränkte Projekt derart kritisiert, das man denken könnte, die Welt bricht mit dem Bau des Jugendzentrums über Potsdam zusammen. Am heutigen Donnerstag wird das Thema noch einmal in einer gemeinsamen Sitzung des Jugendhilfe- und Kulturausschusses diskutiert. Fachkundige sollen, vielleicht wollen sie auch, Klarheit schaffen. Der Ausschuss ist öffentlich und so werde ich dort auch anwesend sein, um mir die Argumente im Ausschuss anzuhören. Am Abend zuvor wird es eine Sitzung der Alternativen Jugendkultur Potsdam geben. Auch dort werde ich meine Zeit verbringen und über gelungene Backwaren diskutieren.

Am Freitag werde ich dann bemerken, dass ich einen nicht geringen Teil der Woche mit Diskussionen und Sitzungen verbracht habe, die im Grunde genommen schon viel früher hätten stattfinden können. Um mich zu trösten werde ich dann auf eine (hoffentlich) gelungene Fahrstunde am Donnerstag zurückblicken und meine Woche mit einer Tresenschicht im „Archiv“ ausklingen lassen.

Steven Kierek ist 19 Jahre alt und absolviert derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr im Stadtjugendring. Vor rund zwei Jahren war er zudem Stammgast des kurz darauf geschlossenen „Spartacus“-Jugendhaus.

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