Interview mit Katherina Reiche: „Das Gespräch mit den Bürgern ist nicht zu ersetzen“
Umfragen sind keine Stimmen, sagt CDU-Direktkandidatin Katherina Reiche. Hier erklärt sie, warum ihr der Wahlkampf Spaß macht.
Stand:
Frau Reiche, wenige Tage vor der Wahl: Wie erleben Sie den Wahlkampf – gerade auch im Vergleich zu 2009?
Mir macht Wahlkampf Freude, weil ich den unmittelbaren Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern schätze. Ich höre an unseren Ständen freundliche und aufmunternde Worte. Erfreulich ist es, wenn Menschen aktiv an den Stand kommen und nachfragen. Ich erinnere mich gut an einen jungen Mann, Gewerkschaftsmitglied, der vergangene Woche an unseren Stand in Babelsberg kam und präzise Nachfragen zu Themen wie Ausbildung und Mindestlohn hatte. Sich so intensiv über Politik zu unterhalten ist das, was man im Wahlkampf erreichen möchte. Im Übrigen merke ich bei den Gesprächen eine große Zufriedenheit mit der Situation in Deutschland – gerade auch im Vergleich zu anderen Ländern in Europa.
Katherina Reiche (40) ist Vorsitzende der Potsdamer CDU. Sie kämpft um das Direktmandat für den Bundestag.
Ihre Potsdamer Hauptkonkurrentin Andrea Wicklein (SPD) hat unter anderem auf Hausbesuche gesetzt. Worauf haben Sie sich konzentriert?
Auch ich gehe von Haus zu Haus und verteile unsere Informationen. Man kommt immer ins Gespräch. An Info-Ständen verteile ich mit unseren Mitgliedern in Potsdam und Umgebung Flyer, Broschüren und sogar Kaffee. Wir setzen auch auf die neuen Medien – allerdings ist das persönliche Gespräch mit den Bürgern nicht zu ersetzen. Im Wahlkampf werde ich von zahlreichen Helfern unterstützt.
Vor fünf Jahren kamen Sie auf Platz drei im Potsdamer Wahlkreis. Nun könnte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Andrea Wicklein geben. Wie erklären Sie diese Entwicklung?
Umfragen sind keine Stimmen. Ich möchte das Ergebnis der Wahlen am kommenden Sonntag abwarten. Daher werden mein Team und ich bis zum kommenden Sonntag auch weiter um jede Stimme kämpfen. Die U-18-Wahl in Potsdam konnte ich mit 41Prozent für mich entscheiden. Ein schönes Signal.
Die Fragen stellte Henri Kramer.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: