Landeshauptstadt: „Das härteste haben wir hinter uns“ Archibald Horlitz über Randale im Stadion
Herr Horlitz, im Umfeld und während des Spiels gegen Lok Leipzig gab es Auschreitungen. Haben Sie das erwartet?
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Herr Horlitz, im Umfeld und während des Spiels gegen Lok Leipzig gab es Auschreitungen. Haben Sie das erwartet?
Das Spiel war im Vorfeld als Riskospiel eingestuft worden. Insofern war klar, dass etwas passieren kann. Wir haben damit gerechnet, dass es von den Lok-Fans Provokationen geben würde. Es ist natürlich schade, wenn das dann auch eintritt.
Wie hat sich der Verein vorbereitet? Gab es besondere Maßnahmen, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern?
Zunächst hat der Verein mit allen Beteiligten vorher gesprochen. Außerdem haben wir die Anzahl der Ordnungskräfte für das Spiel erhöht. Wie bei Riskospielen üblich, wurde im Gästeblock kein Alkohol ausgeschänkt.
Als es Anfang der zweiten Halbzeit zur Eskalation kam, standen sich die verfeindeten Fangruppen direkt gegenüber. Wie konnte es dazu kommen?
Die unterschiedlichen Lager sind eigentlich durch einen leeren Block getrennt. Als die Leipziger dann durch den leeren Block aufrückten, fehlte dort die Polizei. Warum dort keine Polizisten standen, kann ich nicht beurteilen. Als dann später Polizisten die Anhänger trennten, war es jedenfalls viel ruhiger.
Hätte die Polizei die Gästefans nicht von vornherein vom Babelsberger Fanblock fernhalten sollen?
Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wir werden die Ereignisse vom Samstag auch noch gründlich nacharbeiten und unsere Konsequenzen für künftige Begegnungen daraus ziehen. In dieser Saison wird es noch weitere Risikospiele geben. Wir hoffen aber, dass wir das härteste hinter uns haben.
Wie haben Sie selbst die Ausschreitungen wahrgenommen?
Ich war unangenehm überrascht, dass es zu solchen Übergriffen gekommen ist. Zum Glück wurden nicht mehr Menschen verletzt und das Spiel nicht abgebrochen.
Ein Teil der Anhänger von Lok Leipzig soll während des Spiels rechtsradikale Sprechchöre angestimmt haben. Wie kann man so etwas verhindern?
Solche Leute haben in unserem Stadion nichts zu suchen. Es ist allerdings bei Massenveranstaltungen wie Fußballspielen immer schwierig, die einzelnen Täter festzustellen.
Archibald Horlitz ist seit Mitte Mai Präsident des SV Babelsberg 03. Der Geschäftsmann leitete zuvor eine Einzelhandelskette, die die Produkte von Apple in Deutschland vetrieb.
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