Landeshauptstadt: „Das hatten wir doch schon mal beschlossen“
Streit um Tennisplätze an der Heinrich-Mann-Allee: Fraktion Die Linke will für den Erhalt stimmen
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Die Linke-Stadtverordneten hatten bei ihrer Fraktionssitzung gestern Abend nur ein Kopfschütteln für die Problematik übrig. „Dass die Tennisplätze in der Heinrich-Mann-Allee erhalten bleiben, hatten wir doch schon mal beschlossen“, meinte Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. Er sehe keinen Grund, diese Einstellung zu ändern. Auch von den anderen Stadtverordneten kommt kein Widerspruch. Und so hat der Vorstandsvorsitzende des Tennisclubs Rot-Weiß e. V., der Chef der Staatskanzlei Clemens Appel (SPD), leichtes Spiel. Dass das Gelände für einen erheblich höheren Bodenpreis als Bauerwartungsland zusammen mit dem Areal des ehemaligen Straßenbahndepots für geschätzte vier Millionen Euro vermarktet werden könnte, spielt in der Fraktionssitzung der Linken kaum eine Rolle.Ohne Widerspruch kann Appel erklären: „Für mich ist das Sportgelände.“
Nachvollziehbar legt er der Linken dar, dass die Verbindung zum benachbarten Humboldt-Gymnasium abreißen würde, müsste man zum Beispiel an den Luftschiffhafen ziehen. Gegen die „Umklappvariante“, die Tennisplätze hinter das Gymnasium zu verlegen, hätte er keine Einwände. Allerdings, sagte Appel, müsste die Stadt dann die neuen Plätze auf ihre Kosten anlegen. Für die Jugendförderung im „Weißen Sport“, der keineswegs nur Sache einer gut betuchten Elite sei, gebe der Verein jährlich mehrere Tausend Euro aus, betonte Appel.
Dieses Argument hat auch schon den Sportausschuss überzeugt, der einem langfristigen Pachtvertrag der Stadt mit dem TC Rot-Weiß bereits zugestimmt hat. Der Finanzausschuss muss noch beraten. Ausschussvorsitzender Peter Kaminski verspricht, die Meinung der Linken dort in die Waagschale zu werfen. Der Bauausschuss hat sein Votum verschoben, angeblich, weil die Zeit nicht dränge. Gerade das sieht Appel nicht so. Der Verein brauche eine schnelle Entscheidung, denn die freitragende Halle sei dringend sanierungsbedürftig und um bei einem langfristigen Pachtvertrag auf eigene Kosten ein neues Vereinshaus zu bauen, müsse man schnellstens in Verhandlung mit den Banken treten. Der Teil, auf dem die Halle stehen soll, bliebe übrigens auch bei der „Umklappvariante“ in der Hand des Vereins, betonte Appel. Der Tennisclub ist bereit, seinen Pachtzins auf 13 000 Euro zu erhöhen. „Mehr können wir aber nicht stemmen“, so Appel. Die Linke befürwortete gestern nicht nur den Erhalt der Tennisanlage, sie möchte, dass auch die Sporthalle ein Aktivposten für den Stadt-Süden bleibt. dif
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