zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Das Herz hängt an dieser Schule“ Elvira Eichelbaum über mehr Freude am Lernen

Wie haben Sie in den letzten Nächten geschlafen?Eigentlich ganz gut, tief und fest, aber nie mehr als vier Stunden.

Stand:

Wie haben Sie in den letzten Nächten geschlafen?

Eigentlich ganz gut, tief und fest, aber nie mehr als vier Stunden. Es gab bis zur Einweihung so viel zu tun. Am Schluss wird alles immer direkter und wahrhaftiger, Baustein kommt zu Baustein und ein Weg legt sich zusammen. Es ist einfach ein Traum wahr geworden.

Für den Traum Ihrer neuen Schule haben Sie lange gekämpft.

Insgesamt sieben Jahre. Ernst wurde es vor fünf Jahren, als Kathleen Walter, die künftige Leiterin des Begegnungszentrums, ein Konzept vorlegte, wie die Probleme an unserer Schule bewältigt werden können. Wir wussten, wir können das nicht mehr alleine stemmen: Viele Kinder haben kein Frühstück von zu Hause mitbekommen, Eltern konnten das Geld für Klassenfahrten nicht mehr aufbringen, der sonderpädagogische Förderbedarf ist sehr hoch.

Wie soll es nun besser werden?

Es wird viele überschneidende Veranstaltungen geben. Also zum Beispiel keine klassischen Schulfeste mehr, sondern Feste mit den Drewitzern. Je mehr Bürger dabei sind, desto mehr Möglichkeiten gibt es, dass die Kinder beschützt und behütet sind. Nachbarn, die die Kinder in der Schule erleben, achten mehr auf sie.

Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie auf den Bauprozess zurückblicken?

Dass mich so viele Menschen unterstützt haben. Ich bin überwältigt, wie schon während der Zeit so viele Menschen zusammengekommen sind.

Für anderthalb Jahre zog Ihre Schule in den Schlaatz um. Wie haben Sie das erlebt?

Der Lehrbetrieb fand natürlich statt. Aber das Schulleben war außen vor. Die Kinder haben tagtäglich signalisiert: Das ist nicht unsere Schule. Das Herz hängt an dieser Schule hier.

Wie stellen Sie sich Ihre Schule in fünf Jahren vor?

Ich sehe Kinder, die mit Freude lernen und das Gefühl haben, dass sie ganz viel Unterstützung und Hilfe von der Nachbarschaft bekommen, sodass nicht alles schulisch oder finanziell geleistet werden muss. Ich wünsche mir, dass Eltern Schule als etwas ganz Wichtiges für ihre Kinder erachten. Und dass in Drewitz eine Lebensfreude einzieht und man nicht nur die Probleme sieht. Es wird nicht mehr von niedrigschwelligen Angeboten gesprochen und keiner fühlt sich mehr als unwichtig am Rande der Stadt.

Die Fragen stellte Grit Weirauch

Elvira Eichelbaum, 59, hat Kunst, Deutsch und Mathematik studiert. Sie lebt seit 45 Jahren in Potsdam und leitet seit 20 Jahren die Grundschule am Priesterweg in Drewitz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })