GESCHICHTE DER GARNISONKIRCHE: Das höchste Gebäude der Stadt
Die Geschichte der Garnisonkirche begann 1720. Friedrich Wilhelm I.
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Die Geschichte der Garnisonkirche begann 1720. Friedrich Wilhelm I., der sich um das geistige Wohl seiner Soldaten sorgte, ließ binnen zwei Jahren einen quadratischen Fachwerkbau errichten. Wegen des sumpfigen Baulands sackte das Gebäude jedoch bereits nach wenigen Jahren ab, sodass es abgerissen werden musste. Der König beauftragte Johann Philipp Gerlach mit dem Entwurf für eine neue Kirche. Weil den Monarchen die holländischen Kirchtürme beeindruckt hatten, sollte das neue Gotteshaus ebenfalls mit einem hohen Turm prunken. Gerlach entwarf einen fast 90 Meter hohen Turm, der bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das höchste Bauwerk in Potsdam war. 1731 begannen die Bauarbeiten, bereits am 17. August 1732 wurde die Kirche feierlich eingeweiht – obwohl der Turm erst drei Jahre später fertiggestellt wurde. Nach der Machtergreifung Hitlers erlangte die Kirche traurige Berühmtheit durch den „Tag von Potsdam“ (siehe Haupttext). Beim Luftangriff auf die Stadt am 14. April 1945 blieb das Gotteshaus zunächst verschont – schließlich setzte jedoch der Funkenflug aus dem brennenden Langen Stall die Holzteile des Turms in Brand, ein Blindgänger zerstörte das Kirchenschiff. Nach dem Krieg wurde der Turmstumpf gesichert, ein Wiederaufbau der Kirche war geplant. DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht verfügte schließlich die Sprengung der Ruine. 1968 wurde sie in Schutt und Asche gelegt. PNN
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