zum Hauptinhalt

Sport: „Das ist die beste Auswahl“

Claudia Ahrens will heute mit ihrem Judo-Team den Meistertitel nach Potsdam holen

Stand:

Wenn die Judo-Damen des UJKC Potsdam heute in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee als Gastgeber die Meisterschaftsendrunde ausrichten, wird auch Claudia Ahrens am Mattenrand sitzen. Ob die 20-Jährige in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm allerdings auf die Matte geht, ist fraglich.

Wie realistisch ist denn Ihr Einsatz, Frau Ahrens?

Ich gehe davon aus, dass Yvonne Bönisch die Kämpfe bestreiten wird. Ich bin für den Notfall vorgesehen, weil ich in letzter Zeit nicht mehr trainieren konnte.

Wegen der Rippenverletzung, die Sie sich beim Superweltcup in Rotterdam zugezogen haben?

Ja. Die Verletzung ist zwar so gut wie auskuriert, ein Einsatz wäre aber ein gewisses Wagnis. Und so drücke ich Yvonne ganz fest die Daumen.

Als Ihr Team vor zwei Jahren in Potsdam den Titel holte, waren Sie ebenfalls dabei. Mit welchen Gefühlen werden Sie denn diesmal die Halle betreten?

Ehrlich gesagt, bin ich aufgeregt. Vor zwei Jahren war die Halle voll, das Publikum ging super mit und am Ende haben wir den Titel geholt. Das wollen wir auch diesmal wieder.

Haben Sie einen Wunschgegner für das Finale?

Voraussichtlich werden wir gegen Brandenburg um den Titel kämpfen. Wenn es aber ein leichterer Gegner wird, wäre sicherlich niemand von uns böse.

Ihre Mannschaft legte ja auch diesmal wieder eine tolle Bundesligasaison hin. Was macht Ihrer Meinung nach die Stärke des Teams aus?

Die Mannschaft ist gut zusammengestellt, wir haben viele leistungsstarke Athletinnen auch aus anderen Vereinen in unseren Reihen. Das ist die beste Auswahl. Die Gaststarterinnen fühlen sich wohl bei uns, wir unternehmen ab und zu etwas gemeinsam und feiern nach einem Sieg natürlich auch ein wenig.

Ihr erstes Jahr nach dem Wechsel von den Juniorinnen zu den Frauen lief ja sehr erfolgreich. Hatten Sie damit gerechnet?

Nein, auf keinen Fall. Ich dachte, dass es ruhiger wird. Dann wurde ich beim Weltcup in Prag Fünfte, beim Super-Weltcup in Rotterdam Siebente und Fünfte bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Es blieb allerdings immer bei der Holzmedaille. Das war ärgerlich, aber daran arbeite ich noch.

Seit September gehören Sie nun zum Sportprojekt der Bundespolizei in Cottbus. Was hat sich seitdem für Sie verändert?

Vor allem, dass sich mein Wunschberuf erfüllt und ich Polizistin werden kann. Meine berufliche Zukunft ist gesichert. Die Ausbildung und das Training kann ich in Cottbus gut unter einen Hut bringen.

Und bestimmt können Sie auch mit anderen guten Kämpferinnen trainieren.

Ja, durchaus. Einerseits ist da beispielsweise Franziska Konitz aus unserem Bundesligateam. Außerdem Viola Wächter, die kürzlich Deutsche Meisterin wurde. Mit ihr teile ich mir auch ein Zimmer; wir kommen bestens klar.

Wie sehen denn Ihre nächsten sportlichen Ziele aus?

Ich würde im November sehr gern an den Europameisterschaften der U 23 in Salzburg teilnehmen. Zuvor steht in zwei Wochen aber noch ein internationales B-Turnier in Schweden an. Und das müsste ich als beste Deutsche beenden. Da ich aber zurzeit als einzige gesetzt bin, dürfte das wohl klappen. Vor allem aber wollen wir mit der Mannschaft erst einmal den Titel nach Potsdam holen.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })