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WIE DAS WETTER IN POTSDAM WIRD UND WARUM: „Das ist ein Ausreißer“

Herr Hahn, welches Wetter erwartet die Potsdamer am Wochenende?Wir stehen unter dem Einfluss eines Zwischenhochs.

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Herr Hahn, welches Wetter erwartet die Potsdamer am Wochenende?

Wir stehen unter dem Einfluss eines Zwischenhochs. Am Samstag wechseln sich viele Wolken und kurze sonnige Abschnitte ab. Niederschlag ist nicht zu erwarten. Es kann bis zu 23 Grad Celsius warm werden – im Schatten. Allerdings befinden wir uns einen Monat vor dem Sonnenhöchststand. Deshalb kann man solche Temperaturen auch empfinden als wären es 30 Grad. Aber das ist individuell verschieden.

Bleibt es auch am Sonntag warm in Potsdam?

Oh ja, es wird sogar noch wärmer. Bei einer Bodenluftströmung aus Süd und Südost könnte es im Schatten bis zu 30 Grad warm werden. Das kann sich aber deutlich heißer anfühlen. Die Sonne wird abgesehen von einzelnen harmlosen Schleierwolken ungestört scheinen können. Die Regenwahrscheinlichkeit ist sehr, sehr gering. Lediglich in den Abendstunden sind Gewitter nicht auszuschließen. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür liegt nur zwischen fünf und zehn Prozent.

Bis zu 30 Grad im Mai. Ist das ungewöhnlich?

Das jetzige Wochenende wird zu warm und trocken sein. Im 30-jährigen Mittel liegen die Temperaturen in Potsdam um diese Zeit bei um die 20 Grad. Da liegen wir diesmal bis zu zehn Grad drüber. Das ist also durchaus ein Ausreißer. Und eigentlich könnten wir auch etwas Regen gebrauchen.

Welchem Umstand haben wir den Sommer im Mai denn zu verdanken?

Wir liegen im Moment auf der Vorderseite eines schwachen Tiefausläufers über Westeuropa. Das führt zu einer Luftströmung aus südlicher und südöstlicher Richtung. Über Südosteuropa wird es heute schon gut 25 Grad warm. Dort wird die Luft für uns sozusagen schon mal vorgewärmt, bevor sie von der Strömung zu uns hergeholt wird. Die vielen Sonnenstunden bringen dann die hohen Tagestemperaturen.

Stefan Hahn (31)

arbeitet seit Ende 2014 als Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst auf dem Telegrafenberg in Potsdam. Mit ihm sprach Marco Zschieck.

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