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Aufsehenerregend. Beim OSZE-Treffen am 1. September in Potsdam machte die internationale Polit-Prominenz auch eine Straßenbahnfahrt zum Hafen (l.). Für Schlagzeilen sorgte die Posse um den neuen Lift an der Alten Fahrt.

© Bernd Settnik/dpa, Andreas Klaer

Potsdamer Possen 2016: Das ist ja der Hammer!

Vom Holzstapelstreit bis zur Hundekot-Tastanleitung für Blinde: Potsdam hat 2016 mit etlichen Possen bundesweit Schlagzeilen gemacht. Ein Überblick.

Von Peer Straube

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Der Holzstapelstreit. Im Februar ist es der „Hammer der Woche“ im ZDF-Länderspiegel: Potsdams Verwaltung verlangt vom Inselhotel Hermannswerder eine Baugenehmigung für einen Haufen Kaminholz, der seit Jahren auf dem Gelände lagert. Die Nation lacht über den Potsdamer Amtsschimmel, der mit Formulierungen wie dieser brilliert: Der Stapel sei durch seine „eigene Schwere“ mit dem Boden verbunden und stelle daher eine „bauliche Anlage“ dar. Da beide Parteien bei ihren Positionen bleiben, beschäftigt der Streit inzwischen das Verwaltungsgericht.

Ein ähnlich gelagerter Fall wird im August publik: Von einem Bootsbauer in Nedlitz verlangt die Stadt eine Baugenehmigung für die auf seinem Grundstück lagernden Boote. Dass diese gar nicht den Boden berühren, weil sie auf Gestellen lagern, ist laut Stadt unerheblich.

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Liftposse. Er geht, er geht nicht, er geht, er geht nicht... Die Posse um den Aufzug an der neuen Uferpromenade an der Alten Fahrt hat im Sommer für Gesprächsstoff gesorgt – und der Stadt den zweiten ZDF-„Hammer der Woche“ beschert. Grund sind vor allem die Hürden, die einer Nutzung des Lifts im Wege stehen. Immerhin rund 46 000 Euro hat sich die Stadt dieses Wunder der Technik kosten lassen. Wer aber damit fahren will, muss einen speziellen Schlüssel haben, über den aber die wenigsten verfügen. Nach wachsender Kritik lässt die Stadt zwei solcher Schlüssel in der Touri-Info am Alten Markt und im Restaurant „L’Osteria“ hinterlegen. Schließlich wird der Schlüssel abgeschafft und die sogenannte Hebebühne ist für jedermann nutzbar. Theoretisch – denn anfällig bleibt der Lift trotzdem. Immer wieder fällt er wegen technischer Defekte oder Vandalismus aus. Nach PNN-Informationen hat sich daran bis heute nicht viel geändert.

Hundekot-Tastanleitung für Blinde. Mit guten Ratschlägen fürs Aufsammeln von Hundekot und einer Tastanleitung für Blinde verdient sich die Stadt im September den inzwischen dritten ZDF-„Hammer der Woche“. Das Ordnungsamt verweigert einer blinden Potsdamerin eine Ausnahmegenehmigung, mit der sie von der Pflicht befreit wird, die Exkremente ihres Blindenhundes aufsammeln zu müssen. Man werde keinen „Persilschein“ ausgeben, „dass der Hund sein Geschäft erledigen dürfe, ohne dass der blinde Hundeführer dies wieder entfernen muss“, heißt es aus dem Amt. Stattdessen empfiehlt die Behörde blinden Hundehaltern, „mit der Hand am Rücken des Hundes entlangzufahren, sodass sie ungefähr merken, wo der Kot liegt“. Zudem rät das Amt, eine Zange zum Aufsammeln der Häufchen mitzunehmen. Als der Fall publik wird, lenkt das Rathaus doch noch ein. Blinde Hundehalter dürfen die Häufchen künftig liegenlassen. 

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