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Landeshauptstadt: DAS JÜDISCHE POTSDAM

1691 wird David Michel als erster Jude im Potsdamer Stadtbuch erwähnt. 1720 leben bereits zwei jüdische Familien in Potsdam, zum Gottesdienst müssen sie nach Berlin.

Stand:

1691 wird David Michel als erster Jude im Potsdamer Stadtbuch erwähnt. 1720 leben bereits zwei jüdische Familien in Potsdam, zum Gottesdienst müssen sie nach Berlin. Eine Synagoge gibt es nicht.

1731 errichtet David Hirsch aus Prag die erste jüdische Manufaktur Potsdams in der heutigen Friedrich-Ebert- und auf der Brandenburger Straße. Er stellt Samt und Seide her. Später siedeln sich weitere fünf Fabrikanten, Händler und Angestellte an. 1743 bekommt die Gemeinde einen Friedhof am Pfingstberg. 1767 wird die erste Synagoge am heutigen Platz der Einheit eingeweiht.

Es kommt immer wieder zu Streitigkeiten mit nichtjüdischen Gewerbetreibenden. Friedrich der Große schreibt schon 1752 in einem Brief: „So gehet meine Intention dahin, dass sich in Potsdam gute Christliche Kauffleute etabliret haben, hingegen die Juden von hier nach aller Möglichkeit gar loß sein möchte, ausgenommen welche allhier Fabriquen unterhalten.“ 1812 erhalten Juden trotzdem die preußische Staatsbürgerschaft, rund 300 Juden leben in Potsdam.

1903 weiht die Gemeinde nach dem Abriss des baufälligen ersten Gotteshauses die neue Synagoge mit Orgel am selben Ort ein. Das Orgelspiel übernimmt Garnisonkirchen-Organist Otto Becker. 1925 zählt die Synagogengemeinde mehr als 600 Mitglieder.

1933 zieht die Hitlerjugend ins „Jüdische Mädchenheim“ ein. Nach dem Erlass der „Nürnberger Gesetze“ erscheint 1936 die erste Liste „nichtarischer“ Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte. Die ersten jüdischen Läden werden boykottiert.ViS

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