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Landeshauptstadt: Das Kinderheim des KWU

„15 Jahre Laborarbeit“, 25. August 2006Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen.

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„15 Jahre Laborarbeit“, 25. August 2006

Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen. Sicher können sich viele Potsdamer erinnern, dass dieser Ort zu DDR-Zeiten Sitz des Hygiene-Institutes war. Aber wer weiß, wozu die einstige Villa des holländischen Barons von Merlin davor diente? 1949 wurde hier das Kinderheim mit Kindergarten des KWU (Kommunales Wirtschaftsunternehmen) für zwei- bis 16-jährige Kinder eröffnet. Noch bis August 1949 wurden einige Räume der Villa von den Betriebsangehörigen als Klubräume genutzt. Da die Anzahl der Kinder von anfangs sieben auf 70 angestiegen war, wurden diese Räume den Kindern zur Verfügung gestellt. Hatten allein stehende Mitarbeiterinnen Nachtdienst, wollten zur Kur oder in den Urlaub, fanden sie neben der Tagesbetreuung auch eine nächtliche Unterbringung für ihre Kinder. Beliebter Spielplatz im großen Garten vor der Villa war das Plantschbecken mit einer kleinen Fontäne, die Luftschaukel kam nur selten zur Ruhe. Im Haus war in den liebevoll ausgestalteten Räumen viel Platz zum Spielen, Schlafen und Schularbeiten machen. Imposant wirkte die große Küche mit den riesigen Töpfen, welche die stets hungrigen Kinder magisch anzog. Eine breite, geschwungene Holztreppe mit einem herrlich blank polierten Geländer verführte immer wieder, trotz strengen Verbots, zum Hinunterrutschen. Woher ich das alles weiß? Meine Mutter war seit 1949 die Leiterin des KWU-Kinderheimes und hatte mit ihren beiden kleinen Töchtern – wir waren ausgebombt – in diesem schönen Haus Wohnraum erhalten. Alle Kinder fühlten sich hier wohl. Um alle Kinder der Betriebsangehörigen unterbringen zu können, wurde vom KWU ein neues, größeres Heim gebaut, das im Dezember 1950 in der Türkstraße 16 eröffnet wurde. Es ist erst unlängst abgerissen worden. Viel Zeit ist vergangen, vieles hat sich verändert. Wie schön, dass es noch immer Menschen gibt, die täglich gerne in die Küsselstraße 9 kommen, die für mich Heimstatt war!

Karin Hanusch, Niemegk

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