Landeshauptstadt: Das Leben des Gunter Gabriel

Als sich Fußball-Nationaltorwart Robert Enke am 10. November 2009 das Leben nahm, löste er damit eine bundesweite Debatte über Depressionen als Ursache für Suizide aus, die bis heute anhält.

In Potsdam gründete sich ein Bündnis gegen Depression, das nun zur Aktionswoche „Depression und Suizidalität“ aufruft. Gestern wurde die Aktionswoche mit der Ausstellung „Licht der Jahreszeiten“ im Sekiz, Hermann-Elflein-Straße 11, eröffnet. Gezeigt werden Landschaftsbilder des Potsdamer Malers Olaf Thiede. Am Mittwoch wird im studentischen Kulturzentrum KuZe, Hermann-Elflein-Straße 10, der Film „Hallo Jule, ich lebe noch“ gezeigt. Der Film stellt sich der Problematik Jugendliche und Suizid, anschließend gibt es ein Filmgespräch zwischen Bernd Umbreit und Hasso Klimitz von der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Bergmann-Klinikums. Die Moderation übernimmt der Buchhändler Carsten Wist. Wist führt am Mittwoch um 18 Uhr auch bei Potsdam TV zum Thema Depressionen ein Buch-Gespräch mit Chefredakteur Oliver Geldener. Höhepunkt der Aktionswoche ist die Abschlussveranstaltung am Freitag, dem 29. Oktober, im Foyer des Nikolaisaales Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10/11. Von 16 bis 17.30 Uhr findet eine Podiumsdiskussion mit der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein (SPD) und dem Chefarzt der Psychiatrie des Bergmann-Klinikums, Christian Kieser, statt. Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) hält ein Grußwort. Zwischen 17.30 und 18.30 Uhr sind Gespräche am Buffet möglich. Ab 18.30 Uhr singt Gunter Gabriel, Schirmherr der Aktionswoche. Der Sänger erzählt zudem aus seinem bewegten Leben.

Wie aus dem Grußwort von Andrea Wicklein für das Begleitmagazin der Aktionswoche hervorgeht, stirbt in Deutschland im Durchschnitt alle 47 Minuten ein Mensch durch Selbsttötung. 2008 nahmen sich offiziellen Statistiken zufolge 9500 Menschen selbst das Leben. Oft seien psychische Erkrankungen, meist Depressionen, die Ursache hierfür. gb