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Landeshauptstadt: Das Model und der Krimi

Schauspieldebüt für Wahl-Potsdamerin Auermann

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Schauspieldebüt für Wahl-Potsdamerin Auermann In Deutschland gilt es noch immer als ein gewisses Risiko, ein Model als Schauspielerin einzusetzen. Noch immer klebt das Klischee vom hübschen, aber dummen Kleiderständer an vielen Frauen aus der Branche. Nadja Auermann gilt als Ausnahme. „Ich glaube, dass ich dieses Image sowieso nicht hatte“, sagt die 33-Jährige. Am Pfingstsonntag ist Auermann im ZDF um 20.15 Uhr zum ersten Mal in einer großen Fernsehrolle zu sehen. In dem Psychothriller „Dornröschens stiller Tod“ spielt sie eine Mutter, die verdächtigt wird, ihre Tochter umgebracht zu haben. „Ich fand das Drehbuch sehr interessant, zumal es nicht ein typischer Krimi ist“, erzählt Auermann, die mit ihrer Familie in Potsdam wohnt. Über ihr Fernsehprojekt spricht sie gern, über ihre beiden Kinder („Die halte ich ganz raus“) und die Gerüchte über angebliche Eheprobleme dagegen nicht. „Wenn man Schauspieler ist und die Leute zu viel über das Privatleben wissen, riskiert man vielleicht, nicht mehr glaubwürdig in einer Rolle zu sein.“ Also zurück zum Film. Die Hauptfigur, die geheimnisvolle Mordverdächtige Eva Hennig, ist für Auermann „eine schöne Rolle“. Gedreht wurde in Stolberg in Sachsen-Anhalt. „Es war ein bisschen wie im Schulcamp“, erzählt Auermann. „Wir haben abends oft noch zusammengesessen und auch über ganz andere Dinge geredet.“ Auch die Kuss-Szene mit ihrem Filmgeliebten Heikko Deutschmann war „nichts Schlimmes“, sagt sie und lacht. „Es ging alles gut.“ Hat sich der Zuschauer erst einmal daran gewöhnt, dass da ein platinblondes Covermodel mitten in der Harz-Provinz landet, entspinnt sich ein recht gut gemachter Krimi, in dem Auermann einen passablen Auftritt hat. „Ich habe großen Wert auf Probeaufnahmen gelegt“, sagt sie. „Ich wollte, dass der Regisseur sich ein Bild von mir als Schauspielerin machen kann.“ Ein Coach bereitete sie zwei Monate lang auf die Rolle vor. Ist die Fernsehrolle nun der große Wendepunkt in der Karriere von Nadja Auermann? Um ihre berufliche Zukunft macht sie sich jedenfalls keine Sorgen. „Ich lebe so, wie es kommt.“ Ab und zu nimmt Auermann, die Karl Lagerfeld in den 90er Jahren für die neue Marlene Dietrich hielt, noch Model-Aufträge an. Aber: „Das ist nicht mehr mein Hauptberuf.“ Ob sie denn ein Buch über ihr Leben schreiben möchte? „Oh, nee. Vielleicht, wenn ich 60 bin. Wäre doch schade, wenn ich es jetzt schon schreiben würde.“

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