Landeshauptstadt: Das muss doch der Nikolaus sein
Der PDS-Kreisverband feierte gestern mit afrikanischen Müttern und Kindern aus der Kirschallee
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Der PDS-Kreisverband feierte gestern mit afrikanischen Müttern und Kindern aus der Kirschallee Von Patrick Steller Der kleine Tresor aus Kamerun macht große Augen: Ist er das wirklich? Der lange weiße Bart, die rote Kapuze und Süßigkeiten in der Hand, das muss doch der Nikolaus sein. Nun, der Nikolaus ist zwar etwas schmächtig, weil unter Bart und Kapuze ein Abiturient des Leibniz-Gymnasiums versteckt ist, doch Tresor bemerkt die Maskerade nicht und freut sich über den Schokoladennikolaus, den er gleich anknabbern wird. „Es ist dieses Jahr das erste Mal, dass wir die Asylbewerber von der Kirschallee hierher zu uns in die Alleestraße einladen“, sagt die Stadtverordnete Hella Drohla. Gemeinsam mit Rolf Kutzmutz und einer Hand voll ihrer Schüler hatte die Lehrerin Drohla die Asylbewerber jedes Jahr vor Weihnachten besucht. Im letzten Jahr bug man Waffeln und verteilte Geschenke, doch der Platz für Festlichkeiten in der Kirschallee sei nie ausreichend gewesen. Deshalb legte man den Ort des Treffens für dieses Jahr ins Haus der PDS um. Mit einer knappen Stunde Verspätung kommen sie dann: Sieben afrikanische Mütter, teils mit ihren Babys, und lauschen bei Kerzenschein den Weihnachtsliedern der Abiturienten, essen Weihnachtsgebäck, trinken Tee und versuchen, ihre quirligen Kinder unter Kontrolle zu bekommen. Nachdem alle vier Kleinen Schokolade, Mandarinen und einen Weihnachtsteddy vom Nikolaus empfangen haben, kümmern sich einige Schülerinnen um die Kinder. Sie basteln und malen gemeinsam, während die Mütter ein Lebkuchenhaus zusammenbauen. Man vertieft sich ins Gespräch und lässt die Besinnlichkeit der Vorweihnachtszeit wirken. Durch solch ein Treffen wolle man die ausländischen Mitbürger mit einigen Bräuchen und Tradition der Weihnachtszeit in Deutschland vertraut machen, sagt Drohla. Organisiert habe der PDS-Kreisverband den Nachmittag gemeinsam mit dem Malteser-Hilfswerk, dem Ausländerbeirat und den Schülern. Am Montag, dem 15. Dezember, plane man zudem ein größeres Fest mit den ausländischen Kindern, die im Stadtgebiet verstreut wohnen. Sie wird dann nicht der Nikolaus, sondern schon der Weihnachtsmann beschenken.
Patrick Steller
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