Landeshauptstadt: Das Nagelkreuz auf Augenhöhe
Kreissynode beschließt Weiterarbeit am Nutzungskonzept für Garnisonkirche
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Kreissynode beschließt Weiterarbeit am Nutzungskonzept für Garnisonkirche Von Lutz Borgmann Eine Nachbildung des als Friedens- und Versöhnungssymbol weltweit bekannten Nagelkreuzes der Kathedrale von Coventry wird sichtbar vor dem Haupteingang des wiederaufgebauten Garnisonkirchturms aufgestellt. Die Turmspitze wird die alte Wetterfahne krönen. Diese Festlegung traf die Synode des Kirchenkreises Potsdam auf ihrer Frühjahrstagung am Freitag und Sonnabend. Die Synode begrüßte den im Januar 2004 veröffentlichten „Ruf aus Potsdam“ und dankte der neu gegründeten Fördergesellschaft für „ihre vorbehaltlose Unterstützung“ des kirchlichen Nutzungskonzeptes. Im Blick auf die Pläne, die ganze Kirche aufzubauen, setzte sie eine Arbeitsgruppe ein, die Möglichkeiten zur Nutzung und Gestaltung des Kirchenschiffes erarbeiten soll. Darüber hinaus beschloss die Synode, aus dem kreiskirchlichen Projektfonds 150 000 Euro für die „Stiftung Internationales Versöhnungszentrum Potsdamer Garnisonkirche“ bereit zu stellen. In der zuvor lebhaft geführten Aussprache wurde sowohl die Bedeutung der Garnisonkirche als ästhetische Komponente für das Stadtbild, als auch ihre Bedeutung als Zentrum für Frieden und Versöhnung hervorgehoben. Eine wieder aufgebaute Kirche sei auch eine Bereicherung des Angebots für Christen und eine „Brücke zum Evangelium“ für Menschen am Rande und Besucher und Gäste der Stadt. Wie das Echo auf den „Ruf aus Potsdam“ zeige, könne man von einer europäischen Dimension der Friedens- und Versöhnungsarbeit in der Garnisonkirche ausgehen. In Vertretung des Oberbürgermeisters würdigte Wieland Eschenburg die kirchliche Arbeit als stabilisierendes Element in der Gesellschaft außerhalb der Parteien und betonte, dass der Wiederaufbau der Garnisonkirche auch im Interesse der Kirche liege. Mit großer Mehrheit nahmen die Synodalen die „Leitlinien zur Bewahrung der Schöpfung“ an, in denen Anregungen und Hinweise zu umweltgerechtem Verhalten in allen Lebensbereichen angeboten werden. Zur Verbesserung der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit nach außen und der Kommunikation der Gemeinden untereinander soll ein Konzept „Auf dem Weg zu einer kommunikativen Kirche“ beitragen, das ebenfalls mehrheitlich verabschiedet wurde. Zum Auftakt der zweitägigen Frühjahrssynode, die in der Versöhnungskirche im Kirchsteigfeld zu Gast war, hatte Superintendent Bertram Althausen einen Drei-Jahres-Bericht des Kreiskirchenrates erstattet und aus den Erfahrungen dieser Zeit ein Leitbild für die Zusammenarbeit im Kirchenkreis mit den Schwerpunkten „gemeinsam Handeln“, „das Profil der Kirche entwickeln“, „öffentliche Kirche sein“ und „die Kraft der Mitarbeiter/innen stärken“ entwickelt. Ohne Aussprache nahm die Synode eine Erklärung des Superintendenten zum aufsehenerregenden Rücktritt der Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates der Gemeinde Babelsberg, Gisela Opitz, entgegen. Althausen bedauerte die Spannungen, durch die Menschen verletzt worden seien, und begrüßte die „verantwortliche Entscheidung“ des Gemeindekirchenrates. Der geschäftsführenden Pfarrerin Dörte Wernick dankte er für ihre „intensiven und mit viel Fingerspitzengefühl geführten Gespräche“. Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es wieder zur Zusammenarbeit in der Gemeinde komme und appellierte an die Synodalen, diese Bemühungen mit ihrer Fürbitte zu begleiten.
Lutz Borgmann
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