MEINE Woche: Das Palais rocken

Das wird ein Samstag. Dann spielt unsere Band – die Innocent Civilians – beim Hochschulsommerfest am Neuen Palais, zusammen mit beispielsweise den russischen Speed-Folkern von 44 Leningrad. Bis mindestens 24 Uhr haben alle Zeit, Musik zu machen. Wir sollen ab 21.30 Uhr für eine Dreiviertelstunde auf die Bühne. Dass wir dort stehen dürfen, ist eine schöne Geschichte aus dem Frühling: Am 20. April haben wir im Spartacus in der Schlossstraße den Wettbewerb gewonnen, der uns nun für das Hochschulsommerfest qualifiziert hat. Damals waren wir darüber ganz schön überrascht. Eigentlich haben wir bei dem Wettstreit nur aus Spaß mitgemacht, es war das erste Mal, dass wir überhaupt zu Fünft aufgetreten sind. Denn uns gibt es noch nicht allzu lang, in der jetzigen Besetzung erst seit Oktober 2006. Vorher war die ganze Sache eher mein privates Spaßprojekt, bei dem ich viel mit elektronischen Klängen herumprobiert habe. Jetzt klingen wir deutlich anders: Als Stilbezeichnung haben wir uns auf progessiven Alternative-Rock mit experimentellen Einflüssen verständigt. Die Leute sollen, zumindest wünsche ich mir das, bei uns immer auch unterschwellig einige Musikarten hören, die sie sonst nie kennen lernen würden – etwa ganz kalten Industrial, der aber so verfremdet ist, dass er wieder zu unserem Sound passt. Aber vor allem wollen wir mit unserer Musik Spaß haben, dafür sorgen, dass die Leute mit uns eine gute Zeit verbringen. Auch deswegen hoffen wir auf schönes Wetter am Samstag, weil wir dann wohl den größten Auftritt der bisherigen Bandgeschichte hinbekommen könnten. Dafür hatten wir am gestrigen Mittwoch eine lange Generalprobe in unserem Potsdamer Proberaum. Lampenfieber habe ich noch keins, das kommt wohl erst kurz vor der Show.

Michael Asse ist 25 Jahre alt, lebt in Potsdam, studiert in Berlin und ist Sänger der Innocent Civilians

* aufgeschrieben von H. Kramer