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Landeshauptstadt: Das QMX-Problem

CDU macht zunehmende Unsicherheit aus / Sicherheitsdienste eingeschaltet

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Wie sicher ist Potsdam? „Wir haben eine im Grunde genommen sichere Stadt“, sagt Lars Brückner, Potsdams oberster Kriminalbeamter im Schutzbereich. Er versucht, dem subjektiven Gefühl der zwei Dutzend Potsdamer, die mit der CDU zum Thema Sicherheit diskutieren, entgegenzutreten. Denn einige der Besucher im „Alten Stadtwächter“ an diesem Abend fühlen sich nicht mehr so sicher in der Landeshauptstadt. Familien in der Berliner Vorstadt beauftragten private Sicherheitsdienste, weil das Vertrauen in die Polizei schwindet, berichtet eine Teilnehmerin. Vor allem, weil es in letzter Zeit gefühlt mehr Autoaufbrüche und Wohnungseinbrüche gegeben hat.

Brückner konnte dies nicht bestätigen. Ob der Eindruck täuscht, wisse er nicht. Im Vorjahr gab es im Vergleich zu 2008 eine deutliche Steigerung der Fälle, sagte er. In diesem Jahr sei dies nicht zu erkennen. „Die Unsicherheit wächst“, erwiderte Andreas-Peter Zelmer, Ortsvereinschef der CDU in der Innenstadt. Auch in der Nauener Vorstadt. Mitglieder berichten von Familien, die ihre Kinder abends nicht mehr allein lassen und Kindermädchen oder Sicherheitsdienste anheuern. Zuletzt soll es einen Fall gegeben haben, bei dem der Einbrecher im Fenster gestanden hat, die Polizei alarmiert wurde, aber erst nach 75 Minuten da war. 24 Minuten beträgt die durchschnittliche Zeit, die die Polizei vom Anruf bis zum Tatort benötigt, sagte Sven Petke. Der CDU-Landtagsabgeordnete und Innenexperte meint, dies sei mehr als noch vor einem Jahr. Wird das Personal wie geplant abgebaut, werde es weitere Engpässe geben und das Sicherheitsgefühl der Bürger weiter sinken. Schon jetzt sei der Krankenstand in der Potsdamer Wache mit durchschnittlich 48 Tagen im Jahr pro Mitarbeiter eklatant hoch.

Brückner lässt sich auf die Diskussion um die Polizeireform des Innenministers Rainer Speer (SPD) nicht ein. „Dazu habe ich eine dienstliche und eine private Meinung“, sagt er nur. Beide werde er an diesem Ort nicht preisgeben. Eines steht für ihn in Potsdam allerdings fest: In den Vorstädten mit Villen- und Einfamilienhausbebauung gibt es deutlich mehr Einbrüche und Autodiebstähle als in den Neubauvierteln. Und Potsdam habe in diesen Bereichen ein QMX-Problem. Diese Fahrzeugklassen der Marken Audi (Q), Mercedes (M) und BMW (X) würden im Vergleich zu anderen Serien sehr häufig gestohlen, sagt Brückner. Und diese Marken stünden eben häufiger in den Vorstädten. Im Schnitt wird in Potsdam jeden Tag mindestens ein Auto gestohlen, so die Statistik für 2009. jab

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