Landeshauptstadt: Das Rad neu erfunden Innovationsspiel von Montessori-Oberschülern
Innenstadt – Wenn es nach der Firma „Watter Fall“ ginge, würden die Abwasserkanäle Babelsbergs bald mit Hydropower-Wasserrädern ausgestattet sein, welche die Häuser mit Elektroenergie versorgen. „Die Energiekosten sind verschwunden, denn wir haben das Rad neu erfunden“, heißt der Werbeslogan aus der Chefetage.
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Innenstadt – Wenn es nach der Firma „Watter Fall“ ginge, würden die Abwasserkanäle Babelsbergs bald mit Hydropower-Wasserrädern ausgestattet sein, welche die Häuser mit Elektroenergie versorgen. „Die Energiekosten sind verschwunden, denn wir haben das Rad neu erfunden“, heißt der Werbeslogan aus der Chefetage.
„Watter Fall“ ist eine Fiktion und die Chefetage besteht aus Schülerinnen und Schülern der Montessori-Oberschule an der Gontardstraße. Fünf Tage lang haben die Neuntklässler in ihrem Patenunternehmen, der Christoph Miethke GmbH, in den ehemaligen Pferdeställen am Ulanenweg zugebracht, um innovative Ideen zu entwickeln. Neben dem „Hydropower“ gehören dazu die Energiegewinnung durch „Blitzelektrolyse“ und ein umweltfreundliches „Luftmobil“ für den Transport.
Bei der gestrigen Präsentation der „Innovationen“ wurde schnell klar, dass sich die Jugendlichen auf den ideenreichen Spaß verständigt hatten. Anfangs gab es innerhalb der drei virtuellen Unternehmen „Watter Fall“ , „Nexop Corp.“ und „Fast for Future“ gewisse Tiefpunkte, über welche die Moderatorin des Projektes die Schüler hinweghelfen musste. Die Jung-Unternehmer wollten nämlich etwas Realisierbares schaffen und glaubten zeitweise selbst nicht an die Erzeugung von Wasserstoff durch Blitzschlag oder an den an Luftballons hängenden Transportkasten. Doch Spaß und Witz siegten schließlich und die Jugendlichen präsentierten am Ende gekonnt ihre Ergebnisse, reagierten redegewandt und humorvoll auf Fragen und Verbesserungsvorschläge. Der reale Firmenchef Christoph Miethke und dessen Medizintechnik-Unternehmen hatte die Schüler verständnisvoll begleitet. Miethke äußerte sich zum Schluss anerkennend über die „Professionalität“ der Präsentation. Denn: „Wollen wir in 50 Jahren noch leben, müssen wir um Innovationen und Nachhaltigkeit streben.“
Wenn die vorgestellten Innovationen auch mehr eine Spielerei sind, so haben die Teilnehmer sich bei der Auseinandersetzung mit ihnen mit vielen realen und aktuellen Fragen wie der Klima-, Umwelt- und Bevölkerungsentwicklung beschäftigt. Das sei nicht nur lehrreich, sondern auch eine gute Übung für künftiges reales Verhalten, waren sie sich einig.
„Jugend denkt Zukunft“ heißt die deutschlandweite Initiative der Wirtschaft, zu der das Montessori-Projekt gehört. Die Unesco hat das Ganze gar zum offiziellen Vorhaben der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erklärt. Christoph Miethke ist einer von 260 Unternehmern, die in diesem Zusammenhang Schulpatenschaften eingegangen sind. Die Firma investiert auf diese Weise ihr Preisgeld, das sie durch den Gewinn des Innovationspreises Berlin-Brandenburg 2006 gewonnen hat.G. Schenke
G. Schenke
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