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Landeshauptstadt: Das richtige Klima für Schmetterlinge

In der Biosphäre fliegt der größte Schmetterling der Welt / Ausstellung noch bis Ende September

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In der Biosphäre fliegt der größte Schmetterling der Welt / Ausstellung noch bis Ende September „Das ist der größte Schmetterling der Welt“, sagt Lothar Moos. Doch was der Tierpfleger er in der Hand hält, ähnelt einem Falter nicht. Es ist eine zehn Zentimeter lange graubraune Puppe. Dieser Tage schlüpfen daraus riesige Himmelsfalter mit einer Flügelspannweite zwischen 25 und 30 Zentimetern. Wer in den unverhofft warmen letzten Julitagen das Strandbad einem Besuch in der Biosphärenhalle im Volkspark vorzieht, könnte die schönste Zeit der Schmetterlinspracht in der Halle verpassen. „Das ist das richtige Klima für die Schmetterlinge“, sagte Moos gestern. Da herrschten 28 Grad Celsius Lufttemperatur und eine relative Feuchte von hundert Prozent. In den Tüll-Zelten segeln die Falter unter diesen Bedingungen von Pflanze zu Pflanze oder zu den eigens für sie aufgestellten Futterstellen. „Sobald die Sonnenstrahlung fehlt und es draußen trübe ist, nimmt die Aktivität der Schmetterlinge ab“, weiß der Tierpfleger aus Erfahrung. Was dem einen sein Uhl, ist dem anderen seine Nachtigall – das trifft auch für die Beurteilung der Witterung zu. „Das Wetter war bisher gut für uns“, sagt Birgit Freitag, verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Im vergangenen Jahr, als ein ungewöhnlich heißer Sommer war, habe es ein regelrechtes „Besucherloch“ gegeben, berichtet sie. An den kühlen Sommertagen dieses Jahres kamen bis zu 600 Gäste an einem Wochentag, um die Pflanzen, die Schmetterlinge und die Welt des Fürsten Pückler in einem historischen Rundgang zu erleben. Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkeln nutzen die Ferienzeit für einen Bisosphärenbesuch. Die Autokennzeichen der Fahrzeuge auf dem großen Parkplatz verraten: Das Erlebnis Biosphäre hat sich als Alternative für einen Strandbesuch an trüben Tagen über die Grenzen Potsdams herumgesprochen. Die Schau der Schmetterlinge sei laut Freitag in die Ferien gelegt worden, um einen zusätzlichen Besucherschub zu erreichen. Die Rechnung sei aufgegangen. In vierzehntägigem Abstand liefern spezielle Schmetterlingszuchtbetriebe neue Puppen, um den Besuchern zu jeder Zeit attraktive Falter in den großen Tüllzelten bieten zu können. Der Vorteil der diesjährigen Schau: Der Besucher kommt den Schmetterlingen ganz nahe, Fotografen können Paradies- und Himmelsfalter leicht auf den Film oder auf den elektronischen Sensor bannen. Das ist möglich, weil sich die Tiere nur innerhalb der Zelte bewegen können. Im vergangenen Jahr gab es diese nicht, so dass sie sich in der großen Halle „verflüchtigten“, wie es Moos ausdrückt. Der Tierpfleger kennt die als Blumenhalle für die Bundesgartenschau 2001 erbaute Biosphäre von der Pieke auf. Als sie gebaut wurde, arbeitete er bei der Bauunion Potsdam, welche die Halle errichtet hat. Der passionierte Aquarianer machte einen neuen beruflichen Abschluss bei der Industrie- und Handelskammer und kam nach seiner Bewerbung bei der Biosphäre Potsdam GmbH schließlich zu seinem Traumjob. Wenn es draußen sommerlich warm ist, muss es in der Tropenhalle nicht ebenfalls so sein. „Teilweise ist es drinnen kühler als draußen“, sagt Moos. Die Wasserverdunstung kühle den Raum unterhalb des Blätterdaches der großen Pflanzen – ohne Klimaanlage.

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