zum Hauptinhalt
Duell zweier Torschützinnen: Sara Doorsoun- Kajeh (l.) und Genoveva Anonma.

© Kuppert

Sport: „Das Spiel aus der Hand gegeben“

Turbine verpasst erstmals seit sieben Jahren den Einzug ins Pokal-Achtelfinale

Stand:

Für die Fußball-Frauen des 1. FFC Turbine Potsdam ist in der diesjährigen DFB-Pokal-Saison bereits in der 2. Runde Endstation. Das Team von Trainer Bernd Schröder unterlag am Sonntag überraschend bei der SGS Essen mit 2:3 (0:0). Dabei sah der dreimalige Pokal-Sieger nach Treffern von Genoveva Anonma (47.) und Ada Hegerberg (67.) schon wie der sichere Sieger aus. Doch Charline Hartmann (76.), Linda Dallmann (79.) und die Ex-Potsdamerin Sara Doorsoun-Khajeh (88.) drehten das Spiel noch zugunsten der Gastgeberinnen. „So ein Spiel muss man nach Hause bringen“, fluchte Trainer Bernd Schröder. „Wir waren klar überlegen.“

75 Minuten lang bestimmte Turbine das Spielgeschehen und ließ der SGS kaum Entfaltungsmöglichkeiten – schon in der ersten Hälfte hätten die Potsdamerinnen nach zahlreichen erstklassigen Tormöglichkeiten in Führung gehen müssen. Doch SGS-Keeperin Lisa Weiß präsentierte sich an diesem Nachmittag als starker Rückhalt ihrer Mannschaft und bewahrte Essen ein ums andere Mal vor einem Rückstand. Zuerst parierte die 25-Jährige einen 14-Meter-Schuss von Johanna Elsig (10.), dann scheiterte Genoveva Anonma (15.) mit einem Freistoß. Und auch Lia Wälti (17.) und Ada Hegerberg (25.) konnten die Keeperin nicht überwinden. Die größte Chance vor der Pause versiebte dann Anonma, die den Ball aus zentraler Position knapp am Tor vorbeischoss (41.).

Nach der Pause machte es Anonma dann besser – im Strafraum setzte sie sich durch und traf aus der Drehung zum 1:0 (48.). Der Bann schien gebrochen. Turbine störte den Gegner früh, hatte mehr Ballbesitz und die zwingenderen Chancen. Die nächste Möglichkeit hatte erneut Anonma, die aus 15 Metern nur den Pfosten traf. Potsdam war eindeutig am Drücker und Ada Hegerberg erhöhte völlig verdient auf 2:0 (67.). „Wir waren bis zu diesem Zeitpunkt eine Klasse besser als der Gegner“, analysierte Schröder. „Und wir hatten das Spiel im Kopf wahrscheinlich schon abgehakt, denn wir haben nicht mehr konzentriert weitergespielt.“ So kam Essen innerhalb von drei Minuten zum Ausgleich. Nach dem überraschenden Anschlusstreffer durch Hartmann (76.) zog Dallmann aus 20 Metern ab, wobei Turbine-Keeperin Ann-Katrin Berger unglücklich aussah (79.). Zwei Minuten vor dem Abpfiff patzte Berger erneut, als sie den Ball nicht festhalten konnte. Die Ex-Potsdamerin Sara Doorsoun-Khajeh nutzte diese Unachtsamkeit (88.) und brachte Essen ins Achtelfinale des DFB-Pokals. „Wir haben aufgehört, vorne ranzugehen. Das hat uns das Genick gebrochen“, bilanzierte Torfrau Berger und Schröder ergänzte: „Das ist eine Niederlage, die man einfach nicht erklären kann.“

Erstmals seit sieben Jahren steht Turbine nicht im Achtelfinale des DFB-Pokals – 2006 scheiterte das Schröder-Team in der 2. Runde mit 2:3 am FCR 2001 Duisburg. Diesmal war es die SG Essen.

Turbine Potsdam: Berger; Singer, Draws, Elsig (83. Zietz); Kemme, Mjelde, Wälti, Bremer; Anonma, Hegerberg (76. Göransson), Evans. Anne Golombeck

Anne Golombeck

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })