Von Thomas Gantz: Das Spiel der Spiele
VfL-Regisseur Lars Melzer geht mit Zuversicht ins morgige Spitzenspiel gegen Flensburg/Handewitt II
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Lars Melzer hält im Normalfall mit seiner Meinung selten hinter dem Berg. In der vergangenen Saison war dies ab und an doch der Fall und vorwiegend taktisch bedingt. Der 28-Jährige fehlte über etliche Monate verletzungsbedingt und litt als Zuschauer in sich hinein, als der Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam vor einem Jahr von einer mehrwöchigen sportlichen Krise heimgesucht wurde. Die Erinnerung an jene Wochen war dem mit aktuell 65 Toren erfolgreichsten VfL-Torschützen der laufenden Saison gegenwärtig, als er am Donnerstag noch einmal mit der Mannschaft ein ganz spezielles Video ansah. Gezeigt wurde, in voller Länge übrigens, das jetzt reichlich ein Jahr zurückliegende 26:30 der Potsdamer zu Hause gegen die SG Flensburg/Handewitt II, die morgen von Melzer und seinen Mitspielern zum erneuten Spitzenspiel erwartet wird (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee).
„Es ist das Spiel der Spiele für uns. Wir wissen, dass wir mit einem Erfolg sehr gute Chancen auf den Aufstieg haben, wenn wir die Spannung beibehalten“, blickte der VfL-Regisseur gestern auf den Jahreshöhepunkt für den nach wie vor verlustpunktfreien Tabellenführer, der mittlerweile ein komplett anderes Erscheinungsbild offenbart als in der Hinrunde der vergangenen Saison. Melzer hat entscheidenden Anteil daran. Im Zusammenwirken mit Stephan Mellack sorgt er für Struktur im Aufbauspiel der Potsdamer, die morgen ihren Vorsprung auf den Gegner aus dem Norden dank des sehr guten Torverhältnisses auf praktisch sechs Punkte vergrößern könnten.
Der Blick zurück widerstrebt dem bundesligaerfahrenen Handballer (ehemals Post Schwerin, Concordia Delitzsch) sowieso. Die Kniebeschwerden der Vorsaison sind restlos auskuriert, Dynamik und Treffsicherheit zurück. Lars Melzer stimmt sich mit einem ruhigen und trainingsfreien Samstag auf die Partie ein. Der Sportstudent hat sich dies zur Gewohnheit gemacht, wenn am Sonntag ein Heimspiel ansteht. Die klaren Siege der vergangenen Wochen und insbesondere das damit jeweils verbundene Erscheinungsbild der gesamten Truppe sorgen dafür, dass sich erst am Spieltag ein gesundes Maß an Anspannung aufbaut, das im Mannschaftssport Handball einfach unabdingbar ist.
Apropos Anspannung: Der Tabellenführer hofft morgen auf ein volles Haus. „Dieses Spiel wirbt für sich. Mehr geht derzeit nicht“, sagt Melzer. Dem VfL fehlt morgen Abwehrspieler Philipp Barsties, der anhaltende Knieprobleme hat; für ihn rückt erneut der 17-jährige Robert Takev in das Aufgebot.
Im Vorfeld des Spitzenspiels treten ab 14 Uhr die A-Junioren des 1. VfL gegen den Polizei SV Berlin in Aktion. Bereits ab 12 Uhr ist der VfL Potsdam II in der Oberliga Berlin/Brandenburg gegen den VfL Lichtenrade am Ball.
Thomas Gantz
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