Sport: „Das Spiel in Babelsberg wird schwer“
Jörn Andersen, Trainer des FSV Mainz 05, über das DFB-Pokalspiel des Zweitligisten beim Regionalligisten
Stand:
Am Samstag tritt der FSV Mainz 05 zum DFB-Pokalspiel beim SV Babelsberg 03 an. Was – außer dem Weiterkommen – erwarten Sie als Trainer noch von dieser Partie, Herr Andersen?
Dass wir uns ordentlich präsentieren. Es ist das erste offizielle Spiel in der neuen Saison. Wir haben eine lange und harte Vorbereitung hinter uns und ich bin froh, dass es jetzt los geht. Das Spiel in Babelsberg wird – wie jedes Pokalspiel, egal gegen wen – schwer werden.
Warum? Hatten Sie sich einen anderen Gegner gewünscht?
Im Pokal kann man sich keine Gegner wünschen, da ist es egal, ob man auf einen Zweitliga-Absteiger oder einen Regionalligisten wie Babelsberg trifft. Der Pokal hat bekanntlich eigene Gesetze.
Haben Sie den SVB für die bevorstehende Partie beobachten lassen?
Selbstverständlich, wir gehen auch dieses Spiel nicht unvorbereitet an. Wir haben die Babelsberger in der vergangenen Woche beobachtet.
Wie schätzen Sie die Nulldreier daraufhin ein?
Sie sind ein unangenehmer Gegner, der eine gute Rolle in der Regionalliga spielen wird. Es ist immer schwer, solche Mannschaften zu schlagen, vor allem zu Hause. Wir werden deshalb sehr konzentriert nach Babelsberg fahren, um dort in die zweite Pokalrunde zu kommen.
Haben Sie die Babelsberger auch schon einmal selbst gesehen?
Ja, zufällig in der vergangenen Saison bei ihrem Sieg in Essen, weil ich Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth ein bisschen kenne.
Woher denn? Hatten Sie schon mal als Gegner miteinander zu tun?
Das nicht. Wir haben uns vor einigen Jahren in der Rudi-Völler-Fußballschule auf Mallorca kennen gelernt.
Sie haben bei Mainz 05 ein schweres Erbe angetreten als Nachfolger des allseits beliebten Jürgen Klopp, der zu Borussia Dortmund wechselte. Spüren Sie dieses schwere Erbe?
Nein. Anfangs war ich etwas angespannt. Ich kenne Jürgen Klopp persönlich, wir sind gute Freunde, und wenn ein Trainer in Mainz so viel erreicht hat wie er, ist die Nachfolge nicht leicht. Ich versuche, Jürgens Wirken hier fortzuführen, habe meine eigenen Ideen mit eingebracht, und bisher hat es sehr gut geklappt.
Wie groß ist der Druck, mit Mainz in der bevorstehenden Saison in die erste Liga aufsteigen zu müssen.
Druck ist im Fußball immer da, egal wo man arbeitet. Aufsteigen, nicht absteigen – Druck hat man immer. Wir sind einer von sechs, sieben Aufstiegskandidaten und wollen versuchen, uns in der Tabelle oben so gut wie möglich festzusetzen.
Dass die Mannschaft, die in der letzten Saison den Aufstieg knapp verpasste, fast zusammenblieb, ist sicher günstig dafür
Sicher, zumal es uns in der Sommerpause gelungen ist, uns zu verstärken und den Kader zu vergrößern.
Sie selbst waren einst Bundesliga-Stürmer und -Torschützenkönig – welche Fußball- Philosophie vertreten Sie jetzt als Trainer?
Die des schnellen Offensiv-Fußballs. Daran arbeiten wir mit der Mannschaft beim täglichen Training. Wir streben das direkte, schörkellose Spiel nach vorn an.
Wird Mainz 05 also am Samstag in Babelsberg auf Teufel komm raus stürmen?
Jein. Wir wollen unser Spiel machen, egal gegen welchen Gegner, ob nun am Samstag gegen Babelsberg oder eine Woche später zum Liga-Auftakt gegen Kaiserslautern. Wir wollen hinten sicher stehen und schnell nach vorn spielen.
Können Sie mit Ihrem Bestaufgebot zum SVB 03 kommen?
Einige Spieler fehlen noch verletzungsbedingt. Aber das ist zu kompensieren, denn wir haben einen Kader von 27 Spielern.
Wer fehlt?
Felix Borja, Bo Svensson und Petr Ruman sind noch nicht wieder so weit.
Wird der montenegrinische Nationalspieler Dragan Bogavac, den Mainz am vergangenen Wochenende für zwei Jahre verpflichtete, schon in Babelsberg stürmen?
Das weiß ich noch nicht.
Kommen Sie am Freitag oder erst am Samstag nach Potsdam?
Schon am Freitag. Wir werden uns gegen Babelsberg wie auf ein Meisterschaftsspiel vorbereiten und das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen, um eine Niederlage zu vermeiden.
Das Interview führte Michael Meyer.
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