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Mohammeds SICHT: Das Verkehrssystem

Mohammed Al-Masri ist vor rund zwei Jahren aus seiner syrischen Heimatstadt Homs geflohen. Zurzeit macht der 23-Jährige ein Praktikum bei den PNN und berichtet an dieser Stelle in loser Folge über sein neues Leben in Potsdam. Heute: das Verkehrssystem.

Stand:

Deutschland hat ein gutes Verkehrssystem, finde ich. Bei uns ist alles sehr chaotisch, vor allem seit dem Krieg. Eine U-Bahn haben wir nicht, weder in meiner Heimatstadt Homs noch in einer anderen syrischen Stadt. Stattdessen fahren Busse, aber sie sind unpünktlich. Außerdem sind sie sehr teuer geworden, seit der Krieg begonnen hat. Auch Züge fahren nicht mehr seit Kriegsbeginn. Nicht jede Familie hat in Homs ein Auto, nur die reicheren Menschen. In der Stadt kann man mit dem Taxi fahren, aber das machen nur wenige, weil auch das sehr teuer ist. Bleibt noch Fahrradfahren übrig, manche haben bei uns Elektrofahrräder – sie werden an der Steckdose aufgeladen.

Generell ist es sehr anders hier als in Homs, wenn man in der Stadt unterwegs ist. In meiner Heimatstadt wird man sehr oft an Checkpoints angehalten. Dort werden die Papiere angeschaut und wenn die Beamten sehen, dass man zum Beispiel an einer Demonstration teilgenommen hat, wird man festgenommen. Flughäfen gibt es mehrere in Syrien, aber nicht in Homs. Die Stadt hat ungefähr eine Million Einwohner, seit dem Krieg wahrscheinlich weniger. In Damaskus oder Aleppo gibt es Flughäfen. Allerdings wurden viele Verbindungen gestrichen, weil Syrien zu vielen arabischen Ländern heutzutage schlechte Beziehungen hat.

Mohammed Al-Masri

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