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Landeshauptstadt: Das versteckte Klassenbuch der 7b Dortuschule bereitet sich auf 150. Jubiläum vor

Im Untergeschoss der Dortuschule wird zurzeit ein moderner Speisesaal ausgebaut, ein vorzeitiges Jubiläumgeschenk zum 150-jährigen Bestehen im Jahr 2010. Als der alte Speisenaufzug entfernt wurde, entdeckten Bauleute das Klassenbuch der 7 b aus dem Schuljahr 1949/50.

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Im Untergeschoss der Dortuschule wird zurzeit ein moderner Speisesaal ausgebaut, ein vorzeitiges Jubiläumgeschenk zum 150-jährigen Bestehen im Jahr 2010. Als der alte Speisenaufzug entfernt wurde, entdeckten Bauleute das Klassenbuch der 7 b aus dem Schuljahr 1949/50. Haben es dort jene vier Schüler versteckt, die gerade wegen „unverschämten Verhaltens“ einen Tadel erhalten hatten?

Mit Hilfe einer beigelegten Tageszeitung und eines schweren, mit den Initialen O.K. gezeichneten Löffels könnte man den „Tätern“ vielleicht auf die Spur kommen, doch darum geht es Schulleiterin Gudrun Wurzler nicht. Sie betrachtet das versteckte Klassenbuch vielmehr als wertvollen Baustein zur Darstellung der Schulgeschichte. Dazu liegen ihr bereits die Erinnerungen ehemaliger Schüler und Lehrer, Fotos, Dokumente und auch die beiden Festschriften vor, die zum 50-jährigen im Jahr 1910 und zum 75-jährigen Bestehen der 1860 als höhere Töchterschule begründeten Bildungseinrichtung erschienen sind. Zum 100-Jährigen 1960 in der DDR-Zeit gab es keine solche Schrift, aber 2010 ist sie wieder Pflicht.

Noch lieber wäre Gudrun Wurzler, wenn ähnlich wie für das Helmholtz- und das Humboldt-Gymnasium eine detaillierte Schulchronik in Buchform erscheinen könnte. Dafür fehlt ihr aber noch ein kundiger Enthusiast, der die Fakten, Fotos und Erinnerungsberichte ordnet und Texte schreibt. Die Suche gibt sie jedoch nicht auf. Gerade wird eine Steuerungsgruppe mit dem 1956er Abiturienten Gerhard Scheunert aufgebaut, die in einem Rundbrief weitere „Ehemalige“ auffordern will, über ihre Erinnerungen zu berichten und an der Vorbereitung des Jubiläums mitzuwirken. Außerdem werden mit Schulabgängern „Treffen der Generationen“ veranstaltet. Zwei ehemalige Lehrerinnen haben damit begonnen, das Schulmuseum zu modernisieren.

Ein wichtiges Vorhaben zum 150-jährigen Bestehen ist der Abschluss der Restaurierung des ehemaligen Gartensaals, in dem 1860 die Einweihungsfeier der Schule stattfand (PNN berichten). Seine Gestaltung stammt von Künstlern, die auch den Schlössern von Sanssouci und Rheinsberg ihren Glanz verliehen haben. Ein Kreis um Hans-Joachim Giersberg, ebenfalls ein früherer Dortuschüler, unterstützt das Restaurierungsvorhaben. Immerhin 35 000 Euro sind bereits an Spenden zusammen gekommen. Unlängst haben der Saal und ein Nebenraum ihre originalgerecht restaurierten Holzfußböden zurück erhalten. „Damit können wir den Saal wieder für Veranstaltungen nutzen“, so Gudrun Wurzler. Den Auftakt gibt am 25. April, 19 Uhr, Hans-Joachim Giersberg mit einem Erinnerungsbericht über „Klein Sanssouci in der Dortuschule“. Dabei ist das Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz der Partner. Die Schulleiterin geht fest davon aus, dass die restlichen Restaurierungsarbeiten an Fenstern und Türen, den Stuckelementen und Wandmalereien bis zum Schuljubiläum im Oktober 2010 abgeschlossen sind. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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