zum Hauptinhalt

Homepage: Das Vokabular der Krise

Jede Krise bringt ihr ganz eigenes Vokabular hervor. Die Potsdamer Linguistin Gerda Haßler nennt beispielsweise die Krise der Finanzmärkte: Ganz selbstverständlich spreche man hier von der „bad bank“, den „bonds“ und den „haircuts“.

Stand:

Jede Krise bringt ihr ganz eigenes Vokabular hervor. Die Potsdamer Linguistin Gerda Haßler nennt beispielsweise die Krise der Finanzmärkte: Ganz selbstverständlich spreche man hier von der „bad bank“, den „bonds“ und den „haircuts“. Mit der „Krisensprache“ beschäftigten sich bis zum vergangenen Wochenende Linguisten aus aller Welt an der Universität Potsdam auf der Jahreskonferenz des „Studienkreises der Geschichte der Sprachwissenschaft“ (SGdS). Anhand der Geschichte der Linguistik sollten neue Perspektiven für die Zukunft eröffnet werden.

Die Wissenschaftler untersuchten bei dem Treffen in Potsdam unter anderem die Anpassung der Sprachanalyse an gesellschaftliche Umbrüche. Um dabei neue Einblicke zu erlangen, waren auch Historiker und Soziologen eingeladen worden. Die Potsdamer Linguistik-Professorin Gerda Haßler warf die Frage auf, ob Krisen wirklich zu einem Wandel im Sprachdenken führen oder sie die Sprachwissenschaftler auf alten Deutungsmustern beharren lassen. Insgesamt sei die Sprachanalyse ein dynamischer Prozess und würde somit von Umbrüchen beeinflusst werden. Dies geschehe jedoch nicht unmittelbar während der Krisen, sondern im Anschluss, wenn die bisherigen wissenschaftlichen Methoden ausgereizt seien. STE

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })