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Landeshauptstadt: „Das war nur der Anfang“

Mit sechs Taufen ging ein Glaubenskurs in der Sterngemeinde zu Ende

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Mit sechs Taufen ging ein Glaubenskurs in der Sterngemeinde zu Ende Von Ulrike Strube Zum letzen Mal trafen sich vor kurzem Frauen und Männer zum Glaubenskurs in der Sternkirche im Schäferfeld. Am Sonntag zuvor hatte die Gruppe den Gottesdienst in der hiesigen Kirche besucht. „Was hat Ihnen gefallen? Was sehen Sie kritisch?“, fragt Pfarrer Andreas Markert. „Mir gefiel das viele Singen“, antwortet eine junge Frau mit kurzen blonden Haaren begeistert. „Mich hat der feste Händedruck nach dem Abendmahl beeindruckt“, meint Maik. Ingmar stimmt ihm zu. „Schön, dass Sie es bemerkt haben. Die Gemeinschaft wird durch das Handzeichen betont. Zwei Zeichen vereint das Abendmahl. Jesus in Brot und Wein sowie das Zeichen der Liebe und Gemeinschaft“, erklärt der Pfarrer. Die Frauen und Männer hörten interessiert zu. Seit April trafen sie sich 14-tägig. Die neun Erwachsenen kommen aus allen Teilen der Stadt. Drei, vier Mal im Jahr finden im evangelischen Kirchenkreis Potsdam Glaubenskurse statt, erläutert Andreas Markert. Meist auf Nachfrage und selten mit so vielen Teilnehmern, unter ihnen diesmal auch drei aus dem Neubaugebiet aus DDR-Zeiten. Die Suche nach einer gemeinsamen Basis, der Segen Gottes oder einfach Neugier habe die Gruppe zusammengeführt. Etwa Michaela, die vor zwei Jahren ins Neubaugebiet Am Stern gezogen ist. Sie entdeckte, dass hier eine Kirche steht. „Ich war einfach neugierig und bin hingegangen“, erzählt die 21-Jährige. Mit Gott und Kirche kam Xandra durch ihre Großmutter in Berührung. Mit ihrem Mann Maik habe sie später oft über Religion und Glauben gesprochen. „Ich bin getauft und konfirmiert“, sagt er. Zwei, dreimal ging er noch zur Jungen Gemeinde. Doch damals sei er nicht bereit gewesen sich mit dem Glauben auseinander setzen. Dann verlief es im Sand. Angeregt durch seine Frau habe er neuen Zugang gefunden. Im Kurs haben sie über den Verlauf des Kirchenjahres, biblische Geschichten, Fragen nach dem Lebenssinn, über Tod, Sterben und ewiges Leben sowie die Sakramente gesprochen. Auf der Suche nach einer Linie für das gemeinsame Leben, die Ehe und später auch die Kindererziehung soll sie fortan aktiv der christliche Glaube begleiten. Aus dem Schnuppern hat Xandra den Entschluss gefasst, sich taufen zu lassen. „Irgendwann werden wir auch kirchlich heiraten.“ An diesem Abend wird der Taufgottesdienst besprochen. „Ich hatte Ihnen einen Auftrag gegeben sich einen Taufspruch aus der Bibel auszusuchen“, sagt Andreas Markert und schaut in die Runde. Nicole schmunzelt. Ein wenig Schulatmosphäre kommt auf. Der Raum in der Sternkirche hat weiße Wände und Bodenfliesen. Die Kühle wird gebrochen durch Sofas und einen Couchtisch. Ein rotes Tuch und gelbe Blumen verleihen eine warme Note. Dazu gibt''s Saft und Wasser. Die junge Frau greift nach ihrer Bibel, schlägt sie auf, schaut sich zaghaft um. Markert nickt ihr ermutigend zu. Dann beginnt die Mutter zweier Kinder zu lesen: „Der Herr ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hofft mein Herz und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich und ich will ihm danken mit meinem Lied.“ Die Worte aus dem 28. Psalm geben ihr Kraft, begründet sie ihre Wahl. Vier Erwachsene und zwei Kinder wurden nach dem jüngsten Glaubenskurs getauft. Zumeist in kleinem Kreis, mit ein paar Freunden oder zu zweit verbrachten die Frauen und Männer den für sie wichtigen Tag. Auch wenn der Glaubenskurs damit zu Ende geht, möchte sich die Gruppe weiterhin regelmäßig treffen. „Denn das war nur der Anfang“, sagt Xandra.

Ulrike Strube

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