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Sport: „Das wird noch eine enge Kiste“

SVB-Trainer Dietmar Demuth zum Thema Aufstieg, Personalplanungen und das Heimspiel gegen Wacker

Stand:

Hand aufs Herz, Herr Demuth: Wie oft haben Sie in der Winterpause auf die Tabelle der 3. Fußball-Liga geschaut, auf der der SV Babelsberg 03 auf Platz 13 steht?

Nicht einmal. Wir haben die Hinrunde der Saison gut abgeschlossen und uns gefreut. Jetzt haben wir aber wieder neue Ziele und neue Aufgaben, auf die wir uns konzentrieren. Wir lassen uns dabei nicht von der Tabelle blenden.

Babelsberg steht lediglich vier Punkte entfernt vom Relegationsplatz drei – das hat manchen Fan schon vom Aufstieg in die Zweite Liga träumen lassen.

Ich weiß, dass wir 28 Punkte haben, und schaue nach unten, denn das wird noch eine enge Kiste. Ich hoffe, wir kommen gleich wieder in die Spur, so dass wir den Abstand nach unten halten können und rechtzeitig mehr als 40 Punkte erreichen. Das wäre wichtig für eine rechtzeitige Planung der nächsten Saison.

Wie viele Punkte werden Ihrer Meinung nach für den Klassenerhalt notwendig sein?

40 plus, um auf der sicheren Seite zu sein. Genau weiß man das vorher nie. Aber bei 20 Mannschaften werden 40 Punkte wahrscheinlich nicht reichen, sondern erst 42 oder 43.

Nun könnte der SVB zum Auftakt der Frühjahrsrunde am Samstag im Heimspiel gegen Burghausen weitere Punkte gewinnen. Wie sehen Sie die Aufgabe gegen Wacker?

Am Samstag ist alles möglich. Wir hatten eine Pause, einen Break, und haben Kräfte gesammelt. Jetzt geht es von vorn los. Burghausen ist motiviert und hat einen neuen Trainer, da wollen sich alle Spieler gut präsentieren. Es wird nicht leicht, aber leichte Spiele gibt es in dieser Liga sowieso nicht. Und wir haben keinen Grund, eine Mannschaft zu unterschätzen.

Wacker Burghausen hat mit Reinhard Stumpf seit zwei Wochen einen neuen Coach, den Sie selbst mal in Kaiserslautern als Co-Trainer unter Ihren Fittichen hatten. Welche Erinnerungen haben Sie noch an ihn?

Ich weiß noch, dass er, als ich dort anfing, mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Er war ein eisenharter Innenverteidiger und ein prima Kerl.

Haben sich später Ihre Wege nochmal gekreuzt?

Nein. Ich bin wieder in den Norden gegangen, er später ins Ausland, wo er schon einiges erlebt und gesehen hat. Wenn er das den Burghausenern vermitteln kann, dann werden die sicher noch eine gute Rolle spielen.

Ist Ihre Mannschaft für den Rest der Saison gut vorbereitet?

Ich denke schon. Das 2:1 im Testspiel gegen den Zweitligisten Hansa Rostock sollte man nicht zu hoch hängen, aber man hat dabei gesehen, dass wir in der Winterpause nicht allzu viel verloren haben, dass wir körperlich schon wieder ganz gut dabei sind. Uns wieder richtig einzuspielen, das dauert sicher noch ein bisschen. Aber ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind.

In welchem Umfang hat Dietmar Demuth seine Startelf für das erste Punktspiel des neuen Jahres bereits im Kopf?

Die Spieler, die die Hinrunde auf dem Platz beendeten, haben natürlich einen kleinen Bonus. Aber mich freut, was man auch gegen Rostock sah, dass die Spieler, die hintendran waren, in dem halben Jahr aufgeholt haben. Dass sie viel dazugelernt haben und der eine oder andere doch eine Alternative ist.

Marian Unger oder Daniel Zacher – wen werden Sie am Samstag ins Tor beordern?

Ich bin mir darüber noch nicht im Klaren und habe die Qual der Wahl. Jeder Trainer wäre wohl froh, wenn er zwei so gute Torhüter hätte. Wahrscheinlich wird es am Ende wie so oft eine Bauchentscheidung sein, und dafür lass ich mir noch Zeit.

Christian Groß wird nach seiner schweren Knieoperation noch ein paar Wochen brauchen, bis er wieder in die Nulldrei-Abwehr rücken kann, Florian Grossert nach seiner Leistenoperation wahrscheinlich noch länger. Ist – wie es zu lesen war – daran gedacht, auf dem Transfermarkt für die Abwehr noch tätig zu werden?

Dann müsste schon die eine oder andere Vollgranate kommen, die auch finanzierbar ist. Unsere Jungs haben es bis jetzt ganz gut gemacht und sich eingespielt. Surma ist fit, Morack ist fit, ich habe noch Hebib. Selbst Szczur hat jetzt seine Sache ordentlich gemacht. Ich sehe daher momentan keinen Handlungsbedarf. Unsere Zielvorgabe, drei Mannschaften hinter uns zu lassen, trau ich der Mannschaft, die jetzt beim SV Babelsberg 03 unter Vertrag ist, zu.

Werden Sie selbst bis zum Samstag wissen, ob und wie lange Sie über den Sommer hinaus beim SVB als Trainer tätig sein werden?

Mal sehen. Nachdem wir am heutigen Mittwoch nochmal zusammengesessen und uns weiter angenähert haben, will der Vorstand am Samstag noch einmal zusammenkommen und darüber beraten.

Das Interview führte Michael Meyer.

Dietmar Demuth (57) ist seit 7. Oktober 2007 Trainer des jetzigen Drittligisten SV Babelsberg 03 und damit der am fünftlängsten amtierende Coach aller drei deutschen Fußball-Profiligen.

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