Landeshauptstadt: Dauerhafte Busspur in der Zeppelinstraße Stadtverordnete wollen Nahverkehr stärken
Potsdam-West - Die Busspur auf der Zeppelinstraße soll wiederkommen. Das beschloss die übergroße Mehrheit der Potsdamer Stadtverordneten am späten Mittwochabend.
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Potsdam-West - Die Busspur auf der Zeppelinstraße soll wiederkommen. Das beschloss die übergroße Mehrheit der Potsdamer Stadtverordneten am späten Mittwochabend. Schon im Januar soll die Verwaltung einen Vorschlag zur Umsetzung machen. Mit der Maßnahme soll der öffentliche Nahverkehr in Potsdam gestärkt werden sowie Lärm und Feinstaub reduzieren. Gegen den Beschluss stimmte die CDU sowie einzelne Stadtverordnete der Linke-Fraktion sowie der Gruppe „Die Andere“.
„Die separate Busspur stärkt die Rolle des öffentlichen Nahverkehrs in Potsdam“, warb Klaus-Uwe Gunold von der Linke-Fraktion für seine Fraktion um Zustimmung des Stadtparlaments zum Linke-Antrag. SPD-Mitglied Christian Seidel reagierte darauf mit den Worten: „Ich habe mich selten über einen Linken-Antrag mehr gefreut.“ Es sei bemerkenswert wie schnell ein Lerneffekt einsetzen könne, spielte Seidel auf die einst vehemente Ablehnung der Linken im Jahr 2007 an, einen wissenschaftlichen Feldversuch zur Verkehrsbeeinflussung auf der Zeppelinstraße zuzulassen, um Effekte eines langsameren, aber gleichmäßigeren Verkehrstempos zu entdecken. Auch Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) begrüßte den Antrag: „Ich bin stolz, dass wir damals den Mut gehabt haben, diese Busspur einzuführen. Sie hat sich bewährt, und auch der Stau hat nicht, wie gemutmaßt, zugenommen.“ Das allerdings sah CDU-Verordneter Peter Schultheiß gänzlich anders. „Ich kann nicht verstehen, wie man so etwas fordern kann“, empörte sich der Christdemokrat. Die Situation während der Bauarbeiten sei „schlimm und furchtbar“ gewesen, die Fahrzeuge hätten sich in Spitzenzeiten von der Innenstadt bis zur Pirschheide gestaut. „Damit verringert man keine Feinstaubbelastung, man erhöht die Belastung für alle Anwohner an der Zeppelinstraße“, meinte Schultheiß, der außerdem auf das Problem der Linksabbieger in der Nansenstraße verwies. Beigeordneter Klipp kündigte an, vor Wiedereinführung der Busspur für Probleme wie das Linksabbiegen an der Nansenstraße Lösungen finden zu wollen. Außerdem solle überprüft werden, wie eine mögliche Verlagerung des Verkehrs in Seitenstraßen verhindert werden könne. „Außerdem werden wir die Wiedereinführung der separaten Spur mit einer Untersuchung begleiten“, so Klipp.
Für die Potsdamer CDU-Fraktion waren die Ausführungen des Baudezernenten nicht ausreichend. Sie verlangte eine namentliche Abstimmung und votierte dagegen, doch eine übergroße Mehrheit plädierte für die Wiedereinführung. KG
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