ATLAS: Dauerkonflikt
Guido Berg sieht keine Lösung im Streit um den Babelsberger Park
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Der Streit zwischen der Schlösserstiftung und vielen Nutzern des Babelsberger Parks strebt neuen Höhepunkten entgegen. Weil die warme Jahreszeit zum Liegen und Herumtollen auf den Parkwiesen einlädt, Mensch genauso wie Hund. Und weil von nun an Parkwächter auf Einhaltung der Parkordnung achten werden. Gegebenenfalls werden sie von „Parksündern“ Verwarngelder kassieren. Es ist naheliegend, dass die Schlösserstiftung hier ein Korsett geschnürt hat, das der Bürgerinitiative Babelsberger Park zu eng ist. Ein Dauerkonflikt kündigt sich an. Kompromisbereitschaft ist kaum erkennbar, weder auf der einen wie der anderen Seite. Zwar toleriert die Stiftung gegenwärtig das Strandbad, fordert aber auf lange Sicht dessen Schließung. Beide Seiten sind je für sich genommen im Recht. Der Auftrag, den die Bundesrepublik und die Länder Berlin und Brandenburg der Stiftung erteilt haben ist der Schutz von Schlössern, Parks und Gärten. Sie hat kein Mandat, davon einen Millimeter abzugehen. Und die Babelsberger? Sie fühlen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt. Wer will sich verbieten lassen, an einer Uferwiese eine Decke auszubreiten und sich daraufzulegen? Geht da der behördliche Dirigismus nicht zu weit? Diese Empfindung eines Naturrechts wird sich aller Argumente über die Pflicht zur Wahrung des Erbes zum Trotz immer wieder einstellen.
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