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Landeshauptstadt: Dauerstau in Kauf genommen?

Stadt weist Vorwürfe von Wählergruppe zurück

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Innenstadt – Die Stadtverwaltung nimmt in Kauf, dass Tausende Anwohner und Autofahrer unter dem täglichen Dauerstau an der Breiten Straße leiden: Diese Behauptung hat am Freitag die Fraktion Die Andere aufgestellte. Die Stadt wies den Vorwurf umgehend zurück.

Der Stadtverordnete Nicolas Bauer erklärte, bei einer Akteneinsicht habe sich herausgestellt, dass entgegen den Beteuerungen der Stadtverwaltung erhebliche Probleme durch die Verengung der Breiten Straße und die kürzeren Abbiegespuren in die Dortustraße entstünden. Denn laut einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Untersuchung steige die Auslastung des Straßenbereiches im Durchschnitt von 84 Prozent vor dem Baubeginn auf 97 Prozent nach Beendigung der Bauarbeiten. Dabei würden die alltäglichen Unregelmäßigkeiten im Straßenverkehr ignoriert – eine vom Gutachten empfohlene vertiefende Untersuchung sei die Stadtverwaltung bis heute schuldig geblieben, sagte Bauer. Seine Fraktion prüfe deswegen rechtliche Schritte wegen der Desinformation gewählter Stadtverordneter.

Die Stadtverwaltung verteidigte die Bauarbeiten. Dadurch würden Spuren nur verlegt und verengt, sagte Stadtsprecher Markus Klier: „Stau entsteht hauptsächlich durch das hohe Verkehrsaufkommen.“ Das von Die Andere genannte Gutachten werde derzeit fachlich geprüft – zeitnah solle es mit dem für die Arbeiten verantwortlichen Sanierungsträger öffentlich präsentiert werden, so Klier.

Der Stadtsprecher betonte, der Umbau der Breiten Straße hänge nicht ursächlich – wie von Die Andere unterstellt – mit dem umstrittenen Wiederaufbau der Garnisonkirche zusammen. Vielmehr gehe es darum, die desolate Verkehrsfläche der Breiten Straße zwischen Schloss- und Dortustraße für alle Verkehrsteilnehmer zu verbessern – etwa durch breitere Gehwege und neue Bäume. Daneben könne mit dem Umbau die Garnisonkirche an alter Stelle wiedererrichtet werden, so Klier – gemäß eines Beschlusses der Stadtverordneten von 1990 zur behutsamen Annäherung an den historischen Stadtgrundriss. HK

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