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Sport: David will Goliath ärgern

Nulldrei hofft auf einen erneuten Prestigesieg und verspricht, dafür bis zum Abpfiff zu kämpfen

Stand:

Patrick Moritz kann sich noch gut an das letzte Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen den 1. FC Union Berlin im Karl-Liebknecht-Stadion am 19. November 2005 erinnern. „Das 3:2 damals war ein Highlight in meiner bisherigen Zeit in Babelsberg“, sagt der SVB-Mannschaftskapitän, der damals aus halblinker Position zum zwischenzeitlichen 1:1 traf, ehe Georg Froese und in der Nachspielzeit Andreas Fricke mit ihren Toren den Prestige-Erfolg perfekt machten. „Warum soll uns am Sonntag nicht wieder ein Sieg gelingen? In so einem Derby ist alles möglich“, glaubt der Mittelfeldspieler. „Babelsberg gegen Union ist wie David gegen Goliath – und wir wollen den Favoriten ärgern.“

Moritz hat in dieser Woche bei den Nulldreiern ein „sehr konzentriertes Arbeiten im Training“ beobachtet. Und sein Chefcoach Dietmar Demuth, der am Mittwochabend seinen Vertrag beim SVB bis 2010 verlängerte (siehe Kasten unten), erklärt: „Die Hütte wird voll sein, und diese Stimmung im Stadion wird uns hoffentlich zu Höchstleistungen beflügeln.“ Die Berliner seien der klare Favorit. „Das zeigt schon ein Blick auf die Tabelle. Union ist personell ganz anders aufgestellt, hat routinierte Spieler, die nicht so schnell nervös werden, und für vorn vier erstklassige Stürmer.“

Beispielsweise Nico Patschinski. Der 31-Jährige war ab Januar 1998 ein halbes Jahr Nulldreier, ehe er für ein Jahr zu Dynamo Dresden weiterzog. In dieser Saison ist der Stürmer mit zehn Toren bislang treffsicherster Unioner; er schoss auch beim Hinspiel-1:1 gegen Babelsberg seinen Klub in Führung, ehe Ibrahim Türkkan ausglich. Obwohl Patschinski in diesem Jahr noch nicht traf, hält sein Trainer Uwe Neuhaus große Stücke auf ihn. „Er ist jemand, der ganz wichtig für uns ist und auch Spiele entscheiden kann. Er hat in Dortmund und zuletzt zu Hause gegen Braunschweig Elfmeter für uns rausgeholt, ebenso den Freistoß gegen Emden, der letztlich zum 1:0 führte.“ Auch Patschinskis Offensiv-Kollegen Karim Benyamina und Shergo Biran kickten in der Vergangenheit schon für Babelsberg.

Auf Nulldrei-Torwart Sven Roggentin wird übermorgen also Schwerstarbeit warten. Trainer Demuth hofft, dass der Keeper dann solche weiten Ausflüge aufs Spielfeld wie letzten Samstag in Erfurt – wo sein Handspiel außerhalb des Strafraums ungesühnt blieb – möglichst unterlässt. Das war auch noch einmal Thema der Videoanalyse gestern Mittag im heimischen Stadiongebäude, in der Licht und Schatten des 1:1-Spiels in Thüringen analysiert wurden.

Eins wollen die Babelsberger wie in Erfurt: kämpfen bis zum Abpfiff. „Wir werden bis zuletzt fighten“, verspricht Demuth, der übermorgen weiter auf Christian Dreier (Viruserkrankung) und möglicherweise auch auf Maik Neumann (Achillessehnenbeschwerden) und Slavomir Lukac (Schulterprobleme) verzichten muss.

Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion ist am Sonntag um 13.30 Uhr (live im RBB).

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