Potsdam: DDR-Propaganda Thema im Filmmuseum
„Schaut auf diese Stadt“: Die meisten verbinden mit diesen Worten wohl die berühmte Rede Ernst Reuters, die er 1948 zur Luftbrücke gehalten hatte. Doch es gibt auch einen DDR-Dokumentarfilm gleichen Namens.
Stand:
„Schaut auf diese Stadt“: Die meisten verbinden mit diesen Worten wohl die berühmte Rede Ernst Reuters, die er 1948 zur Luftbrücke gehalten hatte. Doch es gibt auch einen DDR-Dokumentarfilm gleichen Namens. 1962 legte der Dokufilmregisseur Karl Gass mit „Schaut auf diese Stadt“ eine filmische Rechtfertigung des Mauerbaus vor. Filmsequenzen über Berlin nach 1945 wurden so geschnitten und kommentiert, dass der Westen der Stadt als Hort des aggressiven Militarismus und moralischen Verfalls, der östliche indes als Ort friedlichen Aufbaus erscheint. Anlässlich des 100. Geburtstags des 2009 verstorbenen Regisseurs zeigt das Filmmuseum in der Breiten Straße am Freitag um 19 Uhr den 85-minütigen Streifen. Zuvor gibt es unter dem Titel „Berlin im Bilder-Pingpong des Kalten Krieges“ eine Einleitung von Thomas Beutelschmidt vom Zentrum für Zeithistorische Forschung. Der Veranstaltungstitel bezieht sich übrigens auch auf die Reaktion des SFB auf den Film: Der Sender strahlte Gass’ Propagandafilm nämlich ebenfalls aus – allerdings mit einem neuen Kommentar.
PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: